Siemens stellt alle Aktivitäten in und mit Russland ein

Der Technologiekonzern Siemens macht Nägel mit Köpfen. Heute (Donnersrtag, 12. Mai 2022) gab der Konzern bekant, nach rund 170 Jahren die industriellen Geschäfte in Russland einzustellen, samt und sonders, also auch inklusive aller Service- und Wartungsdienste. Im Quartal 1 2022 drücken die Sanktionen gegen Russland als Folge von Moskaus mörderischem Angriffskrieg gegen die Ukraine den Gewinn um 600 Mio. Euro.

Siemens wird sich als Folge des Krieges in der Ukraine aus dem russischen Markt zurückziehen. Das Unternehmen hat Verfahren eingeleitet, um seinen Industriebetrieb und alle industriellen Geschäftsaktivitäten einzustellen. Das betrifft auch das Service- und Wartungsgeschäft für die Sapsan-Hochgeschwindigkeitszüge.

Über die finanziellen Auswirkungen berichtete der Konzern im Rahmen der regulären Ergebnisveröffentlichung zum zweiten Geschäftsjahresquartal am Donnerstag, 12. Mai 2022. Danach hat Siemens hat auch im zweiten Quartal (bis 31. März 2022) seinen Wachstumskurs als fokussiertes Technologieunternehmen fortgesetzt. Im zweiten Quartal nutzte das Unternehmen gestiegene Wachstumschancen in vielen Schlüsselmärkten trotz eines weiterhin komplexen makroökonomischen Umfelds. Der Ergebniseffekt infolge der gegen Russland verhängten Sanktionen beläuft sich für das zweite Quartal auf insgesamt 0,6 Mrd. Euro aufgrund von Wertminderungen und anderen Belastungen, überwiegend bei Mobility. Siemens hat darüber hinaus ein geordnetes Zurückfahren der industriellen Geschäftsaktivitäten zum Austritt aus dem russischen Markt eingeleitet.

U.a. wird Siemens die von der russischen Staatsbahn RZD 2021 nachbestellten drei Hochgeschwindigkeitszüge Sapsan (Velaro RUS) nicht ausliefern. Die drei jeweils zehnteiligen Garnituren sind Teil der ICE3-Familie.  Die 16 bei der RZD laufenden Triebzüge werden seit 17. Dezember 2009 im Regelbetrieb zwischen Moskau und St. Petersburg sowie Moskau und Nishni Nowgorod eingesetzt eingesetzt und verkehren mit Tempo 250 km/h auf der Schnellstrecke Moskau-St. Petersburg.

In einem Statement des Technologiekonzerns heißt es: „Gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft verurteilen wir den Krieg in der Ukraine und konzentrieren uns darauf, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen und humanitäre Hilfe zu leisten. Als Folge des Krieges in der Ukraine wird sich Siemens aus dem russischen Markt zurückziehen. Das Unternehmen hat Verfahren eingeleitet, um seinen Industriebetrieb und alle industriellen Geschäftsaktivitäten einzustellen. Quelle: Siemens / DMM