Singapore Airlines verbietet Nutzung von Powerbanks im Flugzeug

Ab 01. April 2025 verbietet Singapore Airlines Passagieren die Nutzung tragbarer Powerbanks zum Aufladen ihrer mobilen Geräte. Die Entscheidung erfolgte nur wenige Wochen, nachdem ein Flugzeug der südkoreanischen Fluggesellschaft Air Busan in Flammen aufging. Ermittler gehen davon aus, dass eine überhitzte Powerbank Auslöser war.

Eine Powerbank zum Laden von mobilen Geräten war sehr wahrscheinlich die Ursache, dass ein A321 der Air Busan in Südkorea in Flammen aufging. Foto Yonhap

Singapore Airlines ist die jüngste und größte globale Fluggesellschaft, die Passagieren die Nutzung tragbarer Powerbanks auf ihren Flügen verbietet, da die Gefahr einer Überhitzung und damit eines Brandes besteht. Am Mittwoch, 12. März 2025,  teilte die Fluggesellschaft mit, dass Passagiere weiterhin tragbare Powerbanks mit in ihre Flugzeuge nehmen dürfen, diese jedoch weder zum Aufladen anderer Geräte noch zum Aufladen über die integrierten USB-Anschlüsse verwenden dürfen. Die Entscheidung erfolgte nur wenige Wochen, nachdem Ende Januar ein Airbus A321 der südkoreanischen Fluggesellschaft Air Busan bei den Startvorbereitungen am Flughafen Gimhae International in Busan in Flammen aufging und ausbrannte.

Vorläufige Ergebnisse der Unfallermittler deuten jedoch darauf hin, dass der Brand ausbrach, als die tragbare Powerbank eines Passagiers einen sogenannten „Thermal Runaway“ erlitt und in Flammen aufging. Das Feuer breitete sich schnell aus, und 176 Menschen und sechs Besatzungsmitglieder mussten das Flugzeug schnellstmöglich räumen, als sich die Kabine mit Rauch füllte. Drei Passagiere erlitten bei der Evakuierung leichte Verletzungen, während vier Besatzungsmitglieder wegen Rauchvergiftung behandelt werden mussten.

Nach dem Unfall verbot Air Busan Passagieren die Aufbewahrung tragbarer Powerbanks in Gepäckfächern. Wie viele tragbare elektronische Geräte werden Powerbanks mit Lithium-Ionen-Akkus betrieben. Bei einer Fehlfunktion dieser Geräte können sie enorme Hitze erzeugen, und der daraus resultierende Brand ist i.d.R. nur sehr schwer zu löschen. Da es sich bei einer tragbaren Powerbank im Wesentlichen um einen großen Lithium-Ionen-Akku handelt, wird das Risiko einer Überhitzung dieser Geräte als noch größer eingeschätzt als bei einem Mobiltelefon oder Laptop.

Das Verbot von Singapore Airlines tritt am 1. April in Kraft, während mehrere andere Fluggesellschaften die Verwendung tragbarer Powerbanks auf ihren Flügen bereits verboten haben. 

Ab 01. April 2025 dürfen Kunden von Singapore Airlines während des gesamten Fluges keine tragbaren Powerbanks mehr über die USB-Anschlüsse an Bord laden oder Powerbanks zum Laden ihrer persönlichen Geräte verwenden, heißt es in einer Anordnung die Fluggesellschaft. „Die SIA Group erfüllt damit die Gefahrgutvorschriften der International Air Transport Association (IATA) für die Beförderung von Powerbanks, die als Lithiumbatterien klassifiziert sind.“

Das bedeutet, dass Powerbanks auf allen SIA-Flügen im Handgepäck mitgeführt werden müssen und nicht im aufgegebenen Gepäck erlaubt sind. Kunden dürfen Powerbanks mit einer Kapazität von bis zu 100 Wh ohne Sondergenehmigung mitführen, während Powerbanks zwischen 100 Wh und 160 Wh eine Genehmigung der Fluggesellschaft benötigen.

In den letzten Jahren ist die Luftfahrtindustrie zunehmend besorgt über das Risiko, das von persönlichen elektronischen Geräten durch thermisches Durchgehen ausgeht, da die Zahl der Zwischenfälle an Bord seit der Pandemie stetig zunimmt. 

Eine der effektivsten Methoden, um ein thermisches Durchgehen zu verhindern, besteht darin, das überhitzte Gerät vollständig in Wasser oder eine andere Flüssigkeit zu tauchen, die an Bord eines Verkehrsflugzeugs verfügbar sein könnte – sei es Kaffee, Saft oder sogar Champagner.

Ein weiterer Risikofaktor, der Fluggesellschaften Angst macht, ist die Beschädigung persönlicher elektronischer Geräte in den Sitzen durch Passagiere beim Zurücklehnen – insbesondere in Business-Class-Sitzen mit leistungsstarken Elektromotoren. Wer ein Gerät wie beispielsweise ein Mobiltelefon im Sitzbereich verliert, sollte die Sitzsteuerung nicht bedienen, sondern stattdessen einen Flugbegleiter benachrichtigen, damit dieser mit griffbereiter Feuerlöschausrüstung nachsehen kann. Quelle: SIA / DMM