SNCF will Intercity-Verkehr zusammenstreichen

Die französische Staatsbahn SNCF plant möglicherweise 160 von 300 Intercity-Zügen (Intercités) zu streichen, wie „les Echos“ schreibt. Zwar sind derzeit knapp über 300 dieser Fernverkehrszüge täglich unterwegs mit über 100.000 Fahrgästen, aber ihre Auslastung beträgt im Durchschnitt nur 50%.

160 von 300 Intercity-Zügen wil die SNCF angeblich streichen. Foto: SNCF

Die TGV bedienen längst nicht alle wichtigen Städte und Bahnhöfe, weshalb zig Tausende Firmenkunden, ähnlich Deutschlands, auf as Intercity-Netz angewiesen sind. Jetzt aber laufen Geschäftsreisende Gefahr, dass sie, ebenfalls ähnlich dem Vorbild der Deutschen Bahn, mit Regionalzügen Vorlieb nehmen müssen, oder sie steigen gleich aus Auto um. 

Die SNCF-Intercités (Les traisn classiques SNCF) sind i.d.R. lokbespannte Züge mit Wagenmaterial (Corail) ähnlich dem der Intercitys der Deutschen Bahn. Die Waggons, teuer im Unterhalt, müssten einer vollständigen Renovierung unterzogen werden, so wie es z.B. die DB und die Schweizer SBB bereits erledigt haben. Teils sanierungsbedürftig sind auch die Strecken, die die IC befahren (Netz außerhalb der TGV-Linien). Indes will der Staat offensichtlich die Subventionen für den Bahnverkehr zurückfahren, womit die ranzösische Bahn nicht ausreichende Finanzmittel hätte, ihr Fernverkehrsangebot aufrechtzuerhalten.

Die Zeitschrift „l'Humanité“ veröffentlichte vorab ein internes SNCF-Dokument, aus dem hervorgeht, dass die Bahn insbesondere in den südlichen Regionen den IC-Verkehr reduzieren, teils sogar komplett streichen will. So sollen sechs IC-Linien dem Rotstift zum Opfer fallen, darunter Caen - Le Mans - Tours und Bordeaux - Clermont-Ferrand – Lyon. Auf anderen Verbindungen sollen die  Zugfrequenzen und die Anzahl der Halte reduziert werden. Am Dienstag (14.04.2015) ist Guillaume Pepy, Vorstandsvorsitzender von SNCF Mobitité, vor einen Ausschuss geladen, um seine Vorschläge einbringen. Quelle: Les Echos / DMM