Spritpreise klettern immer höher

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine treibt die Treibstoffpreise auf immer neue Rekordhöhen. Innerhalb einer Woche machen Benzin und Diesel einen Preissprung von bis zu zehn Cent je Liter. Die Spritkosten treiben auch vielen Mobilitätsmanagern die Sorgenfalten auf die Stirn. Denn egal ob Benzin- oder Diesel angetrieben werden Fuhrparks zu einer enormen Belastung für die Firmen. Eine Entspannung an den Tankstellen ist nicht in Sicht, im Gegenteil.

Laut aktueller ADAC Auswertung müssen Autofahrende in Deutschland am Freitag, 04.03.2022 für einen Liter Super E10 durchschnittlich 1,827 Euro bezahlen, das sind 8,6 Cent mehr als in der Vorwoche. Diesel kostet durchschnittlich 1,756 Euro je Liter und hat sich gegenüber der Vorwoche sogar um 10,1 Cent verteuert. Beide Kraftstoffsorten erreichen damit neue Rekordhöhen.

In den letzten zehn Wochen haben Super E10 und Diesel eine rasante Preis-Steigerung hingelegt: Bei Super E10 beträgt der Anstieg fast 24 Cent je Liter, das ist eine Steigerung von rund 15 %. Diesel verzeichnet einen Anstieg von 25 Cent und wurde damit um mehr als 16 % teurer. Bei einer Tankfüllung von 40 Litern entspricht dies einer Preisdifferenz von bis zu 10 Euro.

Angesichts des Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen Folgen werden die Spritpreise weiter deutlich zulegen. Hauptgrund für die stark steigenden Kraftstoffpreise ist die zunehmende Nervosität am Rohölmarkt. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und Befürchtungen, dass es zu Lieferausfällen kommen könnte, treiben die Notierungen deutlich nach oben. Zu allem Übel spielen die arabischen OPEC-Nationen das üble Spiel Moskaus mit und denken nicht daran, die Ölfördermengen anzuheben. Ein Barrel der Sorte Brent kostet aktuell über 105 US-Dollar, das sind rund 9 Dollar mehr als in der Vorwoche. Perspektivisch bewegen sich die Kurse auf die Marke von 110 Dollar zu.

Für die Spritpreise extrem belastend wirkt sich dabei die Rohstoffabhängigkeit Deutschlands von Russland aus. Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezog Deutschland im Jahr 2021 rund 34 % seiner Rohölimporte aus der Russischen Föderation.

Unter dem Eindruck der Rekordhöhe bei den Spritpreisen stellt sich vielen AutofahrerInnen, nicht nur den privaten, sondern auch den gewerblichen vor allem in den Grenzregionen, die Frage, ob sie im Ausland tanken sollen. Polen hat z.B. den Mehrwertsteuersatz auf Kraftstoffe vorübergehend von 23 auf 8 % reduziert. Durch die Anpassung wurden Benzin und Diesel im östlichen Nachbarland um bis zu 15 Cent je Liter billiger. Die ohnehin bereits deutliche Preisdifferenz zu Deutschland hat sich dadurch noch einmal kräftig verstärkt. Auch in einigen anderen Nachbarstaaten, wie z.B. in Österreich, Tschechien oder Luxemburg ist Tanken derzeit preiswerter als in Deutschland.

Der ADAC rät Autofahrenden, genau zu überlegen, ob Tanken im Ausland für sie sinnvoll erscheint. Bei unmittelbaren Grenzbewohnern ist dies womöglich der Fall. Bei einer längeren Anfahrt sollte man nicht nur den Spritverbrauch für die zusätzliche Fahrt, sondern auch den Zeitverlust und den angerichteten Umweltschaden berücksichtigen. Das Tanken im Nachbarland kann vor allem dann lohnend sein, wenn man es mit einem Tagesausflug verbindet. Ebenfalls wichtig zu wissen: Wer zusätzlich Benzin in Ersatzkanister abfüllen will, muss die in den betroffenen Ländern erlaubten Obergrenzen einhalten. Quelle: ADAC / DMM