Starker Jahressschluss bei Pkw-Neuzulassungen

Der deutsche Pkw-Markt hat im Dezember 2020 um 9.9 % gegenüber dem Vorjahresmonat zugelegt. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) registrierte 311.394 Neuzulassungen. Der starke Jahresabschluss ist vor allem durch die zum 31.12.2020 auslaufende Mehrwertsteuersenkung zu erklären. 311.394 Pkw wurden im Dezember 2020 neu zugelassen, +9,9 % mehr als im Dezember 2019. In der Jahresbilanz stehen somit insgesamt 2,9 Millionen Neuwagen, das sind -19,1 %t weniger als 2019. 62,8 % (-22,4 %) der Neuwagen wurden gewerblich und 37,1 % (-13,0 %) privat zugelassen. Die bevorzugten Farben beim Neuwagenkauf waren Grau/Silber (30,5 %), Schwarz (24,1 %) und Weiß (21,3 %).

Bei allen Deutschen Marken zeigte sich das Jahr 2020 rückläufig, welche bei Smart mit einem Minus von -67,3 Prozent am deutlichsten ausfiel, gefolgt von Opel (-32,3 %) und Ford (-30,6 %). Mit einem negativen Vorzeichen schloss die Neuzulassungsbilanz auch bei VW (-21,3 %), Audi (-19,9 %), Porsche (-16,3 %), BMW (-13,7 %), Mini (-11,7 %) und Mercedes (-10,6 %). Mit einem Anteil von 18,0 % war VW in 2020 weiterhin anteilsstärkste Marke.

Bei den Importmarken zeigten sich im zurückliegenden Zulassungsjahr positive Entwicklungen bei Tesla (+55,9 %) und Fiat (+0,2 %). Rückgänge von mehr als 30 Prozent verzeichneten Suzuki (-44,8 %), Ssangyoung (-40,2 %), Mazda (-38,1 %) und Dacia (-36,6 %). Die Importmarken werden von Skoda mit einem Anteil von 6,2 Prozent angeführt, gefolgt von Renault mit 4,3 %.

Mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen entfiel auf die Segmente SUVs (21,3 %), Kompaktklasse (20,5 %) und Kleinwagen (15,1 %). Die Wohnmobile (2,6 %) verzeichneten mit einem Plus von +41,4 % den deutlichsten Zuwachs in der Jahresbilanz.

Antriebsarten. Mit einem Anteil von 46,7 % waren benzinbetriebene Pkw (1.361.723/-36,3 %) die am häufigsten gewählte Antriebsart, dieselbetriebene Pkw (819.896/-28,9 %) erreichten in der Jahresbilanz einen Anteil von 28,1 %. Die alternativen Antriebsarten schlossen das Jahr 2020 fast ausschließlich mit positiven Vorzeichen ab. Fahrzeuge mit Hybridantrieb (527.864/+120,6 %) erreichten einen Anteil von 18,1 %, darunter die Plug-in-Hybride (200.469/+342,1 %) mit einem Anteil von 6,9 %. Elektro-Pkw (194.163/+206,8 %) konnten einen Anteil von 6,7 % ausweisen. Die Anteile erdgasbetriebener Pkw (7.159/-6,1 %) und flüssiggasangetriebener Pkw (6.543/-9,8 %) bewegten sich mit je 0,2 % auf Vorjahresniveau. Die CO2-Emission der Pkw ging 2020 um -11,0 % weiter zurück, im Durchschnitt auf 139,8 g/km (Vorjahr: 157,0 g/km).

VDA. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA): "Der Absatzeinbruch ist nicht nur wirtschaftlich für die Automobilindustrie schwierig, sondern auch schlecht für die Klimabilanz. Die Erneuerung des Auto-Bestandes verzögert sich, ältere Wagen bleiben länger auf den Straßen. Für 2021 rechnen wir mit einer Erholung des deutschen Pkw-Marktes. Dennoch dürfte das sehr starke Vor-Corona-Niveau vorerst nicht erreicht werden.“

Im Dezember gingen bei den deutschen Herstellern 16 Prozent weniger Bestellungen aus dem Inland ein. Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2020 liegt der inländische Auftragseingang 17 % im Minus. Besser lief es im Auslandsgeschäft: Hier verbuchten die deutschen OEM im Dezember ein stabiles Ordervolumen (±0 %), im Gesamtjahr 2020 wurden 11 % weniger Pkw von Kunden aus dem Ausland bestellt. Quelle: KBA / VDA / DMM