Stau, Stau und nochmal Stau

In Deutschland werden die wohl schönsten und besten Automobile gebaut. Weil aber die Verkehrspolitik vollkommen verrückt spielt und zig Millionen von Lkw auf dem nahezu gesamten Straßennetz ihr Unwesen treiben lässt - nach Expertenzahlen verursachen die Brummis jährlich mehr als 500 Mrd. Euro an Umwelt- und Sachschäden - schrammt der Verkehr Tag für Tag am Infarkt vorbei. Eine Umfrage ergab, dass 52 % aller deutschen Autofahrer täglich im Stau stehen.

Lease Plan, nach eigenen Angaben weltweit größte herstellerunabhängige Leasinggesellschaft, befragte in über 20 Ländern Dienstwagennutzer und Vielfahrer zu ihrem Mobilitätsverhalten. 3.377 Vielfahrer nahmen am am „Lease Plan Mobilitätsmonitor“ teil, darunter auch gut 100 aus Deutschland. Die Online-Befragung fühfrte das Meinungsforschungsinstitut TNS durch.Das Ergebnis verwundert nicht: In Deutschland gaben 52 % der Befragten an, auf dem Weg zur Arbeit regelmäßig im Stau zu stehen. Hiervon äußerten die Autofahrer überwiegend (40 %) auf dem Arbeits- und dem Nachhauseweg im Verkehr zu stecken. Nur eine Minderheit steht ausschließlich auf dem Weg zur Arbeit (7 %) oder vor allem auf dem Heimweg (5 %) im Stau.

Die Befragten benötigen durchschnittlich 38 Minuten für die einfache Strecke zur Arbeitsstätte. Unter den Autofahrern, deren Anreise zur Arbeit weniger als 15 Minuten (12 %) beträgt, befanden sich vor allem viele Ein-Personen-Haushalte. Fahrer, die angaben zwischen 45 und 60 Minuten zur Betriebsstätte zu benötigen, lebten vor allem in ländlichen Gebieten.

Alternative Verkehrsangebote nutzen deutsche Auto- und Vielfahrer vor allem in der Freizeit. Hier gaben die Befragten an, mindestens einmal im Monat privat auf S- und U-Bahn (59 %), den Zug (52 %) oder den Bus (41 %) umzusteigen. Deutlich weniger Vielfahrer sind bereit, die Mobilitätsalternativen geschäftlich zu nutzen. Wenn die Befragten dienstlich unterwegs sind, dann nutzen sie vor allem den Zug (40 %). Wer nicht ganz auf das Auto verzichten möchte, der kann seit einigen Jahren auch Carsharing nutzen.

Vielfahrer nutzen oder besitzen (Freiberufler) vorwiegend einen Dienstwagen. Dennoch würde sich rund ein Viertel der Befragten (23 %) auch dann für CarSharing interessieren, wenn hierdurch der Geschäftswagen ersetzt werden sollte.

„Wir sehen an diesen Angaben, dass es durchaus eine relevante Anzahl an Vielfahrern gibt, für die ein Dienstwagen nicht das Nonplusultra ist. Deshalb wird es für Unternehmen, die attraktive und innovative Arbeitgeber bleiben wollen, in Zukunft immer wichtiger, zusätzlich zu einem Dienstwagen Alternativen anzubieten. Ein Beispiel sind Mobilitätsbudgets, die es Mitarbeitern ermöglichen ihren Saldo für zusätzliche Verkehrsmittel einzusetzen“, kommentiert Johan Friman, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Lease Plan Deutschland, das Ergebnis der Umfrage. DMM hat über diese Form der Unternehmensmobilität in DMM-Ausgabe März-Apirl berichtet.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten (56 %) zieht den Dienstwagen dem Corporate Carsharing dennoch vor. Fast zwei Drittel der Befragten (65 %) ist sich sicher, dass ein Telematikgerät alleine nicht zu einem anderen Fahrverhalten führt. Jeweils rund zehn Prozent könnten sich hingegen vorstellen, dass der Einsatz von Telematik eine positive Auswirkung auf die Geschwindigkeit (11 %) oder den Spritverbrauch (10 %) haben könnte. Fast ebenso viele Fahrer können sich vorstellen, dass ein Telematikgerät sie zu einer umsichtigeren Fahrweise (10 %) anhalten könnte. Rund ein Zehntel(9 %) gab an, das Auto häufiger stehen zu lassen, wenn ein Telematiksystem im Auto eingebaut wäre. Quelle: LeasePlan / DMM