Stellantis setzt auf 100 % E-Mobilität in Europa ab 2030

Stellantis hat Investitionen in die Multi-Energy-Strategiedes Unternehmens von mehr als 406 Mio. US-Dollar (ca. 368 Mio. Euro) in drei Werke im US-Bundesstaat Michigan bekanntgegeben. Zudem soll im Montagewerk Sterling Heights (SHAP) als erster Stellantis Standort in den USA ein vollelektrisches Fahrzeug produziert werden.

Der RAM 1500 REV kommt Ende 2024 als erster leichter Pickup mit batterieelektrischem Antrieb auf den Markt, der brandneue Ram 1500 Ramcharger 2025. Foto: Stellantis

So sollen der Ram 1500 REV, der Ende 2024 als erster leichter Pickup mit batterieelektrischem Antrieb auf den Markt kommen soll, und der brandneue Ram 1500 Ramcharger 2025 gemeinsam mit Modellen mit Verbrennungsmotor am Standort Sterling Heights gebaut werden. Weitere Investitionen fließen in die Umrüstung des Truck Montagewerks Warren für die Produktion des elektrifizierten Jeep Wagoneer und in das Motorenwerk Dundee zur Herstellung von Batterieträgern und zur Strahlbearbeitung für die Batterien der STLA Frame und STLA Large Plattformen.

 Die Multi-Energy-Strategie umfasst Produkte, Plattformen, die Fertigung und die Lieferketten und soll dem Autokonzern ermöglichen, sich an eine Vielzahl von Szenarien für die Elektrifizierung anzupassen.   

Mit einer Investition von 235,5 Mio. US-Dollar wird SHAP den ersten batterieelektrischen leichten Pickup von Stellantis bauen: den Ram 1500 REV 2025. Der Ram 1500 REV wurde 2023 auf der New York Auto Show vorgestellt und kommt Ende 2024 auf den Markt. Das Werk wird außerdem den neuen 2025 Ram 1500 Ramcharger mit Range Extender bauen. Stellantis arbeitete mit Ausrüstungszulieferern und Auftragnehmern zusammen, um die Installation eines neuen Fließbandsystems mit automatisierten Prozessen speziell für batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) sowie die Umrüstung und die Neuauslegung der Arbeitsstationen für allgemeine Montagearbeiten zu planen und umzusetzen. Dadurch können nun BEV- und Range Extender Varianten sowie Verbrenner auf derselben Montagelinie produziert werden.  

Der Ram 1500 REV basiert auf der neuen STLA Frame-Architektur für große Elektrofahrzeuge, bei denen die Karosserie auf einen Rahmen aufgesetzt ist. Hierbei handelt es sich um einen neuartigen Rahmen aus hochfestem Stahl, der dank modernster Werkstoffe leicht und trotzdem steif und langlebig ist. STLA Frame ist in der Mitte breiter, um das Batteriepaket effizient unterzubringen und gleichzeitig den Schutz der Rahmenschienen zu nutzen. Mit dem optionalen 229-kW/h-Batteriepaket erreicht der REV eine Reichweite von bis zu 500 Meilen (etwa 800 km).  Das serienmäßige 168-kW/h-Batteriepaket bietet eine Reichweite von bis zu 350 Meilen (560 km).

Der 2025 Ram 1500 Ramcharger bietet 663 PS, 834 Newtonmeter Drehmoment, 4 Sekunden von 0-100 km/h, 6,3 Tonnen Anhängelast und benötigt kein öffentliches Ladegerät. Er verfügt über einen 92 Kilowattstunden (kWh) starken Akku, gepaart mit einem eingebauten 130 kW-Generator, der Strom an 250 Kilowatt (kW) starke vordere und 238 kW starke hintere elektrische Antriebsmodule (EDMs) sendet. Das bidirektionale Laden von Fahrzeug zu Fahrzeug und von Fahrzeug zu Haus bietet dem Ram 1500 Ramcharger die Flexibilität, ein anderes batteriebetriebenes Elektrofahrzeug von Stellantis aufzuladen oder Strom ins Netz einzuspeisen.

Das Montagewerk Warren (WTAP, Warren Truck Assembly Plant). In das WTAP werden rund 97,6 Mio. US-Dollar für die Fertigung des künftigen elektrifizierten Jeep® Wagoneer investiert, eines von vier elektrischen Jeep®-Modellen, die weltweit noch vor Ende 2025 auf den Markt kommen sollen. Elektrische Modelle werden auf derselben Linie produziert wie die Verbrennermodelle des Jeep® Wagoneer und des Wagoneer L sowie des Jeep® Grand Wagoneer und des Grand Wagoneer L. 

Das Motorenwerk Dundee (DEP, Dundee Engine Plant). Mit einer Investition von mehr als 73 Mio.  US-Dollar wird DEP für die Montage, das Schweißen und Testen der Batterieträger für die STLA Frame-Architektur und die Fertigung des vorderen und hinteren Rahmens für die STLA Large-Architektur umgerüstet. Die Produktion beginnt 2024 bzw. 2026

Die neuen Komponenten entstehen parallel zum GME-T4 EVO, der noch in diesem Jahr auf den Markt kommt, und zum neuen 1,6-Liter-Reihenvierzylinder-Turbomotor mit Direkteinspritzung. Das Werk ist auf Flexibilität ausgelegt, sodass auch hybrid-elektrische Varianten (HEVs) gebaut werden können, die 2025 auf den Markt kommen sollen.

Stellantis investiert in diesem Jahrzehnt mehr als 50 Mrd. Euro in die Elektrifizierung, um die Ziele seines Strategieplans zu verwirklichen: Bis 2030 sollen 100 % der Pkw-Verkäufe in Europa und 50 % der Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den Vereinigten Staaten BEV sein Quelle: Stellantis / DMM