Stuttgart 21: Nächster Schildbürgerstreich

Die Landesregierung von Baden-Württemberg fordert die Erweiterung des lange umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 um eine zusätzliche unterirdische Bahnstation für den Regional- und S-Bahn-Verkehr. Grün-Schwarz denkt an einen Kopfbahnhof mt bis zu sechs Gleisen, wie er im Koalitionsvertrag festgehalten ist.

Mit dem zusätzlichen Bahnhof soll der im Bau befindliche unterirdische Durchgangsbahnhof entlastet werden. Laut Gutachten soll der Extra-Bahnhof rechnerisch machbar sein. Verkehrsminister Winfried Herrman begründet den Wunsch mit dem Hinweis darauf, dass der künftige Fernbahnhof nicht, wie von allen beteiligten Parteien (Bund, DB, Land, Stadt und Verband der Region Stuttgart) im Vorfeld der Planungen dargestellt, in der Lage sein wird, bis 2030 doppelt soviele Fahrgäste aufzunehmen wie heute. Auch müsse im Hinblick auf mehr klimafreundlichen Schienenverkehr vorausschauend mehr Kapazitäten geschaffen werden.

Der Ärger ist groß: Denn der Plan der Landesregierung ist mit den anderen Projektpartnern nicht abgestimmt worden. Aus dem Rathaus der Landeshauptstadt heißt es, man lehne den Ergänzungsbahnhof ab. Sie fürchtet einen Millionenverlust, weil mit dem Zusatzbahnhof weiterhin oberirdische Gleisanlagen benötigt würden die auf einer Fläche liegen, die zwecks Bebauung an private Investoren verkauf werden sollen. Auch DB und VRS sagen nein, weil der künftige Durchgangsbahnhof der 2025 eröffnet werden soll, ausreichend sei. Zudem sei die Frage der Kostenübernahme ungeklärt. Quelle: Landesregierung BW / DMM