Superzüge iryo für Spanien

In Spanien bekommen Geschäftreisende eine weitere Wahlmöglichkeit: Die Reise mit dem neuen Hochgeschwindigkeitsbetreiber „Ilsa“ (Intermodalidad de Levante S.A.). Das Gemeinschaftsunternehmen der italienischen Staatsbahn Trenitalia und dem Luftfahrtunternehmen Air Nostrum tritt ab Oktober/November 2022 in direkten Wettbewerb zum Platzhirschen Renfe.

ILSA wird als erster privater Fernzugbetreiber in Spanien mit der Marke "iryo" ausschließlich im Premiumsegment superschnelle Verbindungen zwischen den wichtigsten Businesszentren herstellen. Foto: ILSA

Die Züge der italienischen Bauart ETR 1000 tragen den Markennamen "iryo" - zusammengesetzt aus "ir" (gehen) und "yo" (ich). Anders als die beiden weiteren Renfe-Konkurrenten Avlo und Ouigo ,, die auf das Lowcost-Segment abzielen, will iryo als erster echt privater spanischer Bahnbetreiber ausschließlich auf Premium -setzen. Das neue Bahnunternehmen wurde im Tropischen Garten des Madrider Bahnhofs Atocha präsentiert.

Adif, Verwaltungsorganisation der iberischen Schieneinfrastruktur teilte iryo 30 % aller Schnellverbindungen in Spanien zu. Damit könnten die Metropolen Madrid, Barcelona, Sevilla, Málaga, Córdoba, Valencia, Alicante und Zaragoza miteinander verbunden werden. Weitere Strecken sollen folgen.

Zum Einsatz kommen 20 Einheiten des ETR 1000, des berühmten italienischen Frecciarossa-Zugs, der von Hitachi Rail in Zusammenarbeit mit Bombardier Transportation (jetzt Alstom Group) gemeinsam in Italien und Spanien hergestellt wird. Die 360 km/h schnellen Flitzer werden im leuchtenden "Frecciarossa-Rot" das Gesicht des Trenitalia-Verkehrs nach Spanien bringen. Die ETR 1000 gelten weltweit als die "nachhaltigsten, schnellsten und leisesten Züge, die hundertmal klimafreundlicher unterwegs sind als Flugzeuge in derselben Relation. Die bei Geschäftsreisenden in Italien hoch geschätzten Superzüge werden zu 95 % aus recycelbaren Materialien hergestellt.

Der Präsident von Ilsa, Carlos Bertomeu, zeigte sich vom Projekt ieyo begeistert. Seinen Anfanf genommen hatte es schon vor zehn. Jahren als darüber nachgedacht wurde, einen privaten Fernverkehrs-Kokurrenten zur Renfe zu entwickeln. Die Partnerschaft mit Trenitalia erwies sich dabei als am attraktivsten und erfolgversprechendsten. Mit der Einführung der Marke "iryo" in Spanien werde die Bahn-Liberalisierung in Spanien abgeschlossen, nachdem das französische Unternehmen Ouigo im Frühjahr letzten Jahres an den Start gegangen war, so die Staatssekretärin für Verkehr und Mobilität, Isabel Pardo de Vera.

Ilsa rechnet mit der Schaffung von 2.600 direkten und indirekten Arbeitsplätzen und einem Passagieraufkommen von 50 Mio. in den ersten zehn Jahren. In Spanien sollen die Züge  Hauptverkehrsträger für eine nachhaltigere Zukunft in einem System vernetzter und multimodaler Mobilität werden.

Das Verkehrsunternehmen von FS Italiane ist auch in Frankreich mit Trenitalia France vertreten, wo es bis Ende des Jahres Verbindungen zwischen Mailand und Paris mit dem Frecciarossa 1000 einrichten wird, im Vereinigten Königreich mit Avanti West Coast und c2c, in Deutschland mit Netinera, einem regionalen Verkehrsunternehmen, das nach der Deutschen Bahn das zweitgrößte ist, und in Griechenland mit Trainose. Quelle: FS Italiane, CNMC, Ilsa, El Periodico / DMM