Swiss: Klimakompensation bei der Buchung

Die Schweizer Lufthansatochter Swiss sowie deren Tochtergesellschaft Edelweiss Air führen Klimakompensationen direkt im Buchungsablauf ein. Edelweiss wird im Juni die CO2-Kompensation integrieren, die Konzernmutter Swiss folgt im Lauf des Jahres 2019 im Rahmen der Überarbeitung der Buchungsplattform des Lufthansa-Konzerns.

Bei Swiss kann man noch in 2019 einen Klimakompensationsbeitrag während der Buchung vornehmen. Foto Swiss

Selbstverständlich ist das Verhalten der Schweizer Fluggesellschaften nicht. Weltweit gibt es keinen Carrier, der einen Klimarechner mit Kompensationsmöglichkeiten direkt in seinen  Buchungsprozess integriert aufweist. Die in Europa operierenden Airlines verweisen darauf, dass ihre Flüge durch das Emissionshandelssystem der Europäischen Union abgedeckt sind. Dem Zwang zum Kauf von Verschmutzungsrechten sind alle Fluggesellschaften unterworfen, wenn sie in der EU operieren. Allerdings liegt der Preis zum Kauf von Verschmutzungsrechten viel zu niedrig und vermag die Kosten der durch die Luftfahrt verursachten massiven Klimaschädigung bei Weitem nicht zu decken.

Dass Swiss und Edelweiß ein Signal setzen, ist lobenswert, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die LH-Tochter im Q1 2019 einen deutlichen Ergebnisrückgang verzeichnete: Das operative Ergebnis ging um 54 % auf 48,3 Mio. CHF zurück. Auch der Umsatz war rückläufig: Im Vergleich zur Vorjahresperiode sank er um 2 % und lag bei 1,16 Mrd. CHF. Das viel zu hohe branchenweite Kapazitätswachstum in Europa hat zu niedrigeren Stückerlösen auf Kurz- und Mittelstrecken im Vergleich zum starken Vorjahresquartal geführt. Belastet wurde das Ergebnis des ersten Quartals 2019 auch durch höhere Kosten für Treibstoff und Wartung sowie ein rückläufiges Cargo-Geschäft. Gegenüber Vorjahr hat das Luftfahrtunternehmen im ersten Quartal 2019 rund 2 % mehr Passagiere befördert.

CFO Michael Niggemann: „Aufgrund der hohen Kapazitäten in Europa haben wir das Wachstum reduziert, sehen für das kommende Quartal aber eine gute Buchungslage. Dazu trägt insbesondere die weiterhin hohe Nachfrage auf Langstreckenflügen bei. Wir bleiben daher zuversichtlich, dass wir für das Gesamtjahr 2019 die angestrebte zweistellige Adjusted-EBIT-Marge erreichen werden.“

Auch 2019 wird die Fluggesellschaft in ihr Premium-Angebot in der Luft und am Boden investieren und im Sommer eine neuartige Lounge am Flughafen Zürich eröffnen. Bereits im Januar hatte Swiss ihr modernisiertes Check-in im Terminal 1 am Flughafen Zürich in Betrieb genommen. Ein neues Check-in-Schalterkonzept, Wartezonen und Anzeigetafeln im Swiss-Design tragen zu einer weiteren Verbesserung des Reiseerlebnisses der abfliegenden Gäste aller Reiseklassen bei. Zudem wurden inzwischen bereits zwei alte A340-300 umgebaut und modernisiert. Im Herbst wird der Umbau aller fünf Flugzeuge dieses vierstrahligen Typs abgeschlossen sein. Die Modernisierung umfasst neben einer komplett neuen Kabinenausstattung auch ein neues Bordunterhaltungssystem inklusive Internet an Bord, das fortan auf allen Langstreckenflugzeugen verfügbar sein wird. 

Stabiler Flugbetrieb hat hohe Priorität. Neben den Investitionen in das Produkt- und Dienstleistungsangebot wird die Pünktlichkeit des Flugbetriebs in den Hauptreisemonaten im Sommer von hoher Priorität sein. Zu diesem Zweck hat SWISS zahlreiche Maßnahmen beschlossen und eine Investitionssumme in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe bereitgestellt. Dazu CEO Thomas Klühr: „Unsere Fluggäste erwarten von uns als Premium-Carrier zu Recht nicht nur ein qualitativ hochwertiges Reiseerlebnis, sondern auch einen pünktlichen Betrieb. Gleichwohl wird auch dieses Jahr aufgrund der Kapazitätsengpässe im europäischen Luftraum eine große Herausforderung. Zur Verbesserung der Situation investiert SWISS in diesem Jahr einen zweistelligen mittleren Millionenbetrag, z.B. durch die Bereitstellung von zusätzlichen Reserveflugzeugen und operativen Mitarbeitenden.“ Quelle: Swiss / DMM