Aktuell informierte das Management die Flugzeugbesatzungen, dass Tel Aviv ab Mai wieder zweimal pro Woche angeflogen wird. Das bedeutet, dass auch mehr Piloten und FlugbegleiterInnen für die Verbindung in das Kriegsgebiet erforderlich sind. Um die Flugzeugbesatzungen für diese Verbindungen zusammenzubekommen, übt Swiss massiven Druck auf ihr fliegendes Personal aus.
- Wer Bedenken hat, muss das neu sieben Tage vor dem Flug anmelden und seine Gründe in einem ausführlichen Gespräch mit den Vorgesetzten darlegen.
- Das Personal hat kein Verständnis und auch die Gewerkschaft wehrt sich und fordert, dass Flüge nach Tel Aviv für das Personal freiwillig werden.
Dabei geht es dem Management vor allem darum, gemeinsam ein Vorgehen zu entwickeln, wie mittelfristig Flüge zu solchen nicht ungefährlichen Destinationen wieder absolviert werden können. Die Handhabung betreffend das Reglement der Rücktrittsklausel wurde angepasst und entspricht dem Gesamtarbeitsvertrag, heißt es seitens Swiss.
Der oberste Swiss-Kabinenchef Martin Knuchel erklärt in einem Video die Gründe für die Verschärfung: Es habe immer wieder Situationen gegeben, die beinahe dazu geführt hätten, dass ein Flug annulliert werden musste.
Die Schweizer Kabinengewerkschaft Kapers hatte schon im Januar gefordert, dass Flüge nach Tel Aviv freiwillig werden. Das aber lehnte die Swiss ab. Im neusten Schreiben an das fliegende Personal wird einfach behauptet, dass Flüge nach Israel und in den Libanon so sicher seien wie andere auch. Dem widerspricht aber die Gewerkschaft: „Wir haben der Swiss unsere Bedenken ausdrücklich geschildert und halten es nicht für den richtigen Weg, euch bei der Entscheidung, ob ihr einen Flug durchführen könnt, unter Druck zu setzen“, schreibt der Kapers-Vorstand in einer Mitteilung an die Mitglieder. Die neu eingeführte Frist von sieben Tagen soll vom gültigen Gesamtarbeitsvertrag abweichen, so Kapers. Quelle: Kapers / DMM