Terroranschlag eines marokkanischen Islamisten im Thalys

Bei einem weitgehend vereitelten Feuerüberfall eines 26-jährigen Marokkaners am Freitag gegen 18 Uhr in einem Thalys-Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weg von Amsterdam Centraal nach dem Gare du Nord in Paris noch auf belgischem Staatsgebiet sind drei Fahrgäste verletzt worden, zwei davon schwer. Im Zug saßen 554 Fahrgäste darunter auch viele Geschäftsreisende. Drei US-Amerikaner überwältigten den mutmaßlichen Islamisten.

 

ein marokkanischer Attentäter schoss am Freitag im Thalys 9364 Amsterdam Centraal - Paris Nord auf Mitreisende. Foto: CF.

Auf der Homepage der deutschen Website des Hochgeschwindigkeitsunternehmens Thalys heißt es auf rotem Untergrund „Einsatz von Sicherheitskräften am Bahnhof Arras am Freitag 21. August 2015“ und dann wird auf eine vierstündige Verspätung des Thalys 9364 Amsterdam Centraal -  Paris Nord hingewiesen. Der rotsilberne Schienenflitzer sollte eigentlich am Freitag fahrplanmäßig um 18.35 Uhr am Gare du Nord eintreffen; die Fahrgäste werden vermutlich nicht vor 22.35 Uhr ans Ziel kommen. Französische Medien und Thalys selbst (Twitter) berichten schon den ganzen Abend über den Zwischenfall.

Wie Le Monde schreibt, hatte der 26-jährige Marokkaner Ayoub El Kkazzani, bewaffnet mit einem Kalaschnikow-Schnellfeuergewehr, einer Automatikpistole sowie mit einem Messer, im Zug plötzlich um sich geschossen und dabei drei Mitreisende verletzt. Dabei handelte es sich um einen britischen und einen US-amerikanischen Staatsangehörigen sowie den in Frankreich bekannten Schauspieler Jean-Hugues Anglade. Letzterem soll der Terrorist mit einem Teppichmesser bereits die Kehle angeschnitten haben.

Der Nordafrikaner hatte laut CNN in einer Bordtoilette die Kalsahnikov geladen und war dann ins Großraumabteil gestürmt, um sich Opfer auszusuchen, berichtete eine Journalistin einer Tageszeitung. Zum Glück saßen mehrere US-Militärs in Zivil in der Nähe. Laut CNN handelte es sich dabei um den Zivilamerikaner Anthony Sadler, den US-Airforce-Angehörigen Alek Skarlatos und den vormaligen US-Nationalgardisten Spencer Stone. Zu dritt überwältigten sie in Waggon 12 den Attentäter und fesselten ihn am Borden. Dort hielten sie den Marokkaner, der zu einer islamistischen Terreorgruppe gehören soll, bis zum außerplanmäßigen Halt in Arras fest. Am Gare de Arras in Nordfrankreich stoppte der Triebfahrzeugführer seinen Zug. Alarmierte Sicherheitskräfte gingen an Bord und nahmen den Täter fest. Die Fahrgäste wurden in Sicherheit gebracht und später mit einem Sonderzug nach Paris. Zurzeit wird der Terrorverdächtige, der nach CNN-Angaben kürzlich erst in Syrien gewesen sein soll, verhört. Quelle: Le Monde / CNN / Thalys / DMM