Tesla und Dacia haben die treuesten Kunden

Auf den ersten Blick könnten diese beiden Automobilhersteller Dacia und Tesla nicht unterschiedlicher sein. Und doch haben die Renault-Tochter aus Rumänien und der Elektroauto-Pionier aus dem kalifornischen Palo Alto eines gemeinsam: überaus loyale Kunden.

Die Automobilexperten von Dataforce haben die Loyalität der Fahrer im deutschen Privatmarkt näher beleuchtet und die Marken- und Modelltreue eingehend unter die Lupe genommen. Grundlage dieser Analyse sind dabei alle privaten Halterwechsel im Januar und Februar 2019. Wie die Statistik „Private Loyalty“  zeigt, bleiben ehemalige Dacia- bzw. Teslafahrerinnen oder -fahrer ihrer bisherigen Marke bei einem Fahrzeugwechsel in deutlich mehr als 70 % aller Fälle treu. Das ist ein herausragend hoher Wert, wenn man sich vor Augen führt, dass es am anderen Ende der Skala durchaus Marken gibt, bei denen sich acht von zehn ehemaligen Kunden beim nächsten Kauf einer anderen Marke zuwenden! Und dabei lässt sich dann auch analysieren, an welche Wettbewerber und welche Konkurrenzmodelle die Kundschaft verloren geht.

So erreicht eines der volumenstärksten Modelle im deutschen Privatmarkt überhaupt, der VW Golf, aktuell eine Loyalitätsquote von 23 %. Das heißt, weniger als ein Viertel der ehemaligen Besitzer dieses Modells entscheiden sich beim Kauf eines Neuwagens für die gleiche Baureihe. Weitere 34 % wechseln innerhalb der Marke auf ein anderes, in einigen Fällen auch kleineres Modell. Die übrigen 43 % kehren der Marke ganz den Rücken. Das war nicht immer so. Noch 2015 erreichte der Golf eine Loyalitätsrate von 35 Prozent.

Wohl so ziemlich jede Modellneueinführung ist vom Wunsch des Herstellers getragen, möglichst viel Kundschaft von Fremdfabrikaten zu erobern. Nicht selten stellen sich die geplanten Eroberungsraten dann als Wunschdenken heraus. Ein gutes Beispiel ist der Seat Ateca, mit dem die spanische VW-Tochter 2016 zum ersten Mal ein SUV am Markt platzierte. Drei von vier aktuellen Ateca-Kunden fuhren zuvor keinen Seat. Die meisten Neukunden wurden außerhalb des VW-Konzerns gewonnen. Sie wechselten von Mercedes, BMW und Opel mit den Baureihen C-Klasse, 3er und Astra.

Im Flottenmarkt sieht es üblicherweise etwas anders aus. Da gibt es zwar das Phänomen, dass der eine oder andere Hersteller „ungeliebte Fabrikate“ bei einem Flottenbetreiber herauskauft, um seine eigenen Fahrzeuge unterzubringen; ansonsten herrscht ein weitgehend ausgeglichener Wettbewerb. Sprich: Großartiges Markenwechsel sind eher selten. Quelle: Dataforce / DMM