Testfeld für automatisiertes Fahren eröffnet

Erst wenn alle Fahrzeuge, vom Zweirad über den Pkw bis hin zu Lkw und Bussen entsprechend ausgerüstet sind, und erst, wenn es ein allgemein gültiges Tempolimit auf den Fernstraßen gibt, wird autonomes Fahren möglich sein. Experten glauben, dass dies nicht vor dem Jahr 2050 der Fall sein wird, wenn überhaupt. Auf dem soeben eröffneten Testfeld Niedersachsen geht es um genau dieses automatisierte Fahren.

An der Autobahn 39 zwischen dem Kreuz Wolfsburg-Königslutter und Cremlingen wurde am Mittwoch, 08. Januar 2020  eine 7 km lange Teststrecke zur Erfassung des Verkehrsflusses eröffnet. Auf dem vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebenen Abschnitt wird mit Kameras anonymisiert das Fahrverhalten verschiedener Verkehrsteilnehmer aufgezeichnet. Volkswagen erhofft sich als Projektpartner auf der vom Land Niedersachsen und DLR finanzierten Strecke neue Erkenntnisse für das automatisierte Fahren.

2019 hatte das DLR die Erfassungstechnik entlang der Strecke installiert, mit der alle Fahrzeugpositionen hochpräzise gemessen werden, um so das Verkehrsgeschehen zu erfassen. Anhand der Informationen wird Volkswagen an der Verbesserung der Software für das automatisierte Fahren arbeiten. Das Testfeld ist somit eine offene Forschungs- und Entwicklungsplattform, die eine Kombination verschiedener Test- und Erprobungsmöglichkeiten bietet, wie z.B. die Simulation verschiedener Verkehrsflüsse.

Die Daten auf der Strecke werden anonym erhoben, so dass nur sogenannte Trajektorien ausgewertet werden, und keine spezifischen Daten über einzelne Fahrzeuge wie etwa Kennzeichen oder das Gesicht des Fahrers. Bei den Trajektorien handelt es sich also um Geraden und Kurven, die nur die Fahrzeugbewegung abbilden. Neben der Erfassungstechnik wurde auch für Entwicklungszwecke die pWLAN-(Car2X)Technologie installiert, die für die direkte Kommunikation von Fahrzeugen untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur sorgt.

Das Projekt des DLR wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung sowie vom Niedersächsischem Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert. Quelle: Volkswagen / DMM