Mantraartig hatte der DRV 2020 ständig behauptet, nach Deutschland zurückkehrende Touristen würden das Coronavirus aus dem Ausland eher selten einschleppen. Die Faken aber sahen anders aus. Wie kam denn das Virus überhaupt nach Deutschland? Vom Himmel gefallen? Nein. Reiserückkehrer spielen laut Robert Koch-Institut (RKI) bei der aktuell sich verschlechternden Entwicklung des Infektionsgeschehens zunehmend eine Rolle. Der aktuelle wöchentliche Lagebericht des RKI besagt, dass die Zahl der im Ausland infizierten Personen deutlich zugenommen hat. In der Zeit vom 28. Juni bis 25. Juli 2021 sind gemäß RKI 3.662 Fälle gemeldet worden, in denen die Betroffenen das Virus aus Spanien (u.a. Mallorca), der Türkei, den Niederlanden, aus Kroatien und Griechenland mit nach Deutschland gebracht und hier weiter verbreitet haben. Die Dunkelziffer ist nach Meinung von Virologen vermutlich sehr viel höher.
Weil die vierte Coronawelle sich in Deutschland langsam aber sicher ausbreitet und das Land weit von einer Herdenimunität entfernt ist, muss die Politik handeln. Denn Urlauber, die sich in (Hoch)Risikoländern wie z.B. Spanien einschließlich Balearen, in den Niederlanden und anderswo aufgehalten haben, haben sich, sofern nicht vollständig geimpft, möglicherweise angesteckt. Also soll jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland einreist, einen negativen Test vorweisen müssen. „Der Bund hat uns jetzt zugesichert, er wird bis zum 1. August alles probieren, eine einheitliche Testpflicht einzuführen, nicht nur für Flugreisende“, kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in den ARD-Tagesthemen an. Laut Bayerns Landesvater, dessen Meinung sich viele weitere MinisterpräsidentInnen angeschlossen haben, braucht die Bundesrepublik frühzeitig klare Linien für den Umgang mit der Pandemie für den Herbst und nicht erst, wie zunächst geplant, Mitte September.
Die Testpflicht soll für Flug-, Bahn-, Bus- und Autoreisende gelten. Bei den Kontrollen der Autofahrer will Söder auf Schleierfahndung setzen - nicht nur direkt an der Grenze, sondern auch in umliegenden Gebieten. Die Pläne, die Testpflicht auf alle Reiserückkehrer auszuweiten, waren zuvor bereits aus dem Gesundheitsministerium bekannt geworden.
Bisher gilt die Testpflicht für Flugpassagiere und Einreisende aus Hochrisikogebieten, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. Der Nachweis eines negativen Ergebnisses muss noch im Urlaubsland gemacht und vor dem Start vorgezeigt werden - oder aber ein Nachweis als Genesener oder voll Geimpfter. Im Ausland sind die Tests in aller Regel kostenpflichtig. Quelle: ARD / DMM
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