TGV M kommen erst 2025

Die französische Staatsbahn SNCF hat 115 neue Hochgeschwindigkeitszüge TGV M bestellt. Die Viersystemfähigen und 350 km/h schnellen Triebzüge sollen frühestens 2025 zum Einsatz kommen. Die erste fahrplanmäßig befahrbare Verbindung soll von Paris über Lyon nach Marseille führen.

Testfahrt eines neuen TGV M 997 auf der Strecke Brest-Essais. Foto: Alain Lloyd - CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Die TGV M (Modulaire) beruhen auf der Triebfahrzeugfamilie Avelia-Horizon und werden für den Betrieb unter 25 kV/50Hz AC, 15 kV/16,7 Hz AC, 1.500 V DC und 3.000 V DC ausgelegt sein. Damit wären sie auf allen elektrifizierten Strecken in ganz Europa einsetzbar. Im Vergleich zum TGV Duplex sollen die neuen Doppelstock-Garnituren etwa 20 % weniger Energie benötigen und 740 Sitzplätze bieten. Zunächst war die Aufnahme des Fahrgastbetriebs zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris vorgesehen. Es wird aber wohl noch etwas länger dauern, so die SNCF.
Seit Sommer 2023 absolvieren die vier Prototypen auf dem Bahnnetz der SNCF Validierungstests mit Hochtastfahrten bis 320 km/h, u.a. auf den LGV Paris-Straßburg. Die Züge sollen künftig auch nach Frankfurt kommen. 

Während die 212 m langen TGV M als Doppelstockgarnituren unterwegs sein werden, sind die US-amerikanischen Versionen des Avelia Liberty von Alstom für den Betrieb im Nordost-Korridor /Boston-New York-Washington D.C. der Vereinigten Staaten entwickelt worden. Von den französischen TGV M-Fahrzeugen unterscheidet sich der Avelia Liberty durch die deutlich kürzeren Triebköpfe, um den Fahrgästen mehr Platz (378 Sitze) bei gleicher Zuglänge bieten zu können. Die TGV M basieren auf der gleichen Konstruktion, jedoch besitzen deren doppelstöckigen Mittelwagen keine Neigetechnik. Während die Avelia Horizon mit 320 – 350 km/h auf europäischen Strecken km/h fahren sollen, limitiert die Streckenführung des Nordostkorridors die Geschwindigkeit der Liberty auf 256 km/h. Konzeptionell sind beide Avelia für Geschwindigkeiten bis 350 km/h ausgelegt. Die Neigetechnik des Avelia Liberty funktioniert aber nur bis 300 km/h, bei höheren Geschwindigkeiten muss sie abgeschaltet werden. Quelle: Alstom / DMM