The Westin Leipzig - Der Wahrheit auf der Spur

Schwer in Verruf gebracht war das Hotel "The Westin Leipzig" nach einem Instagram-Video eines angeblich prominenten jüdischen Sängers. Das 5*-Haus hat nach einem umfangreichen Gutachten einer Rechtsanwaltskanzlei den beschuldigten Mitarbeiter entlastet. Dem Rezeptionisten hatte der 39-jährige Sänger antisemitisches Verhalten vorgeworfen. Und nahezu alle deutschen Medien verurteilten den angeblichen Vorfall ungeprüft. In typisch deutschem vorauseilendem Gehorsam. Umgehend kam es nach Veröffentlichung des Instagram-Videos durch den angeblichen Prominenten zu einem öffentlichen Aufschrei und Protesten gegen das Hotel, auch von deutschen Politikern.

In einem aktuellen Statement des Hotels heißt es nun, die mit dem Vorfall betrauten Rechtsanwälte hätten das Geschehen in der Lobby rekonstruiert und seien "unter Berücksichtigung aller verfügbaren Beweismittel zu dem Ergebnis gekommen, dass keine objektivierbaren Anhaltspunkte vorliegen, die es rechtfertigen würden, strafrechtliche und / oder arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen den beschuldigten Mitarbeiter zu ergreifen."

Zudem habe die Staatsanwaltschaft Akteneinsicht zu Vernehmungen von Zeugen übermittelt, die nur mit den Ermittlungsbehörden sprechen wollten. Ein spezialisierter Sachverständiger habe ein Gutachten zu Videoaufnahmen erstellt und diese auf etwaige Manipulationen untersucht.

Der vorgebliche Prominente hatte am 04. Oktober 2021 abends in dem Hotel einchecken wollen. Tags darauf berichtete er in einem Instagram-Video, dass ihn ein Mitarbeiter des Hotels aufgefordert haben soll, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Für diese Behauptung des Sängers jüdischen Glaubens gibt es offensichtlich keinerlei Zeugen, obwohl sich eine längere Schlange von Hotelgästen am Counter befunden haben soll.

Der Staatsanwaltschaft Leipzig liegen mehrere Anzeigen zu dem Vorfall vor. Der angeblich prominente Sänger hatte seine Vorwürfe immer wieder bekräftigt, auch, nachdem Aufnahmen einer Überwachungskamera veröffentlicht worden waren, die zeigten, dass der Sänger die von ihm behauptete Kette mit Davidstern zumindest nicht sichtbar getragen hatte. Das nährt erhebliche Zweifel an seiner Darstellung des von ihm so geschilderten Vorfalls. Zuletzt wollte sich der Sänger nicht mehr erinnern, ob er die Kette auf oder unter seinem T-Shirt getragen hatte.

„Bild“ und die „Leipziger Volkszeitung“ hatten kurz nach dem angeblichen Skandal berichtet, dass die Überwachungsvideos möglicherweise Fragen zum geschilderten Hergang aufwerfen und sich auch auf Ermittlerkreise berufen. „Bild am Sonntag“ zitierte den Sänger nach Bekanntwerden der Überwachungsvideos so: „Der Satz, der fiel (er solle den Davidstern abnehmen) kam von hinten. Das heißt, jemand hat mich erkannt. Es geht hier nicht um die Kette. Es geht eigentlich um was viel Größeres. Da ich oft mit dem Davidstern im Fernsehen zu sehen bin, wurde ich aufgrund dessen beleidigt.“ Der beschuldigte Rezeptionist indes muss wohl weit vor dem Sänger gestanden haben... Quelle: The Westin Leipzig, Leipziger Volkszeitung / DMM