Gianluigi Vittorio Castelli, Vorstandsvorsitzender der Ferrovie dello Stato Italiane (FS) wollte an sich spätestens zum 14. Juni Rom seine konkrete Vorstellung betreffend die Übernahme von 30 % der Alitalia präsentieren. Aber dazu kam es nicht. Wie DMM mehrfach berichtete, hatte das Alitalia-Management am 02. Mai 2017 Am 2. Mai 2017 entschieden, einen Antrag auf staatliche Verwaltung zu stellen, und ging in die Insolvenz. Im Herbst desselben Jahres verlängerte dann die Regierung einen Brückenkredit in Höhe von 600 Mio. Euro bis September 2018 und gewährte obendrein einen 300 Mio.-Euro-Kredit zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebs.
Zu den Kaufinteressenten, die aber nur Teile der Alitalia haben möchten, zählen neben der Staatsbahn auch die Lufthansa (sie hatte eine Offerte über 500 Mio. Euro für große Teile Alitalias vorgelegt) und Delta Air Lines. Die Amerikaner wollen mit einem 15 %-Anteil einsteigen. Zu den indirekten „Helfern“ muss man auch Ryanair zählen. Die Iren wollten die Langstrecken von Alitalia mit Passagieren „versorgen“, indem sie in diesem Jahr 53 neue Routen von und nach Italien auflegen - und damit das Passagieraufkommen um 1 Mio. auf 40 Mio. Fluggäste im Vergleich zu 2017 steigern. Einige dieser Passagiere könnten laut Ryanair-Vertriebsleiter David O'Brian Alitalia zugute kommen.
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Nun hat Rom der FS einen endgültigen Termin 15. Juli 2019 gegeben. Die längere Frist soll die „Konsolidierung des Käuferkonsortiums mit den Akteuren ermöglichen, die bisher ihr Interesse an dem Fall bekundet haben“, heißt es in einer Presseaussendung der Regierung, veröffentlicht in den italienischen Medien. Die FS plant freilich, etliche inneritalienische Flugstrecken stillzulegen, zumal diese in Konkurrenz zu den meist schnelleren Trenitalia-Zügen stehen. Quelle: DMM