Tiktok spioniert offensichtlich die Nutzer aus

Tiktok hat weltweit mehr als 1 Mrd. aktive Nutzer, darunter auch zahllose Firmen, natürlich auch viele deutsche. Die alle wissen offensichtlich nicht, dass sie durch die chinesische Führung ausspioniert werden. Der staatsnahe Mutterkonzern ByteDance (Peking) gestand aktuell ein, dass im Zusammenhang mit mehreren US-Journalisten von Forbes Spionage mit im Spiel ist.

Die Social Media App Tiktok steht massiv in der Kritik wegen Spionagevorwürfen. Foto Unspash

Tiktok hat in den USA drei Journalisten bespitzelt, die kritisch über das soziale Netzwerk berichtet haben. Angestellte des Tiktok-Betreibers hatten sich im Oktober von China aus Zugang zu den IP-Adressen und anderen Daten der „Forbes“-Reporter verschafft. So Forbes. Auch Personen, die mit den Journalisten zu tun hatten, sollen betroffen sein.

Der prominenteste Kritiker der Social-Media-App Tiktok ist nicht mehr im Amt: Als US-Präsident hatte Donald Trump damit gedroht, Tiktok aus den App-Stores von Google und Apple zu verbannen, was einem faktischen Verbot in den USA gleichgekommen wäre. Trump scheiterte zwar mit diesem Plan, weil sich die Tiktok-Mutter Bytedance gerichtlich wehrte. Doch in vielen westlichen Ländern gibt es noch immer Zweifel an der speziell bei Jugendlichen so beliebten App.

Die Liste der Vorwürfe ist dabei vielfältig. Dennoch ist Tiktok in den vergangenen Jahren rasant gewachsen und hat inzwischen weltweit mehr als 1 Mrd. aktive Nutzer. Die Angelegenheit ist brisant, weil jetzt enthüllt ist, dass chinesische ByteDance-Mitarbeiter auf Daten amerikanischer Nutzer zugegriffen haben.  Im Oktober hatte der Tiktok-Mutterkonzern noch alle Spionagevorwürfe abgestritten, jetzt gibt der Konzern die ungeheuerlichen Vorwürfe zu. Laut „Forbes“ sind Tiktok-Angestellte nicht nur für die soziale Plattform tätig, sondern auch für die Staatspropaganda. Im Klartext: Tiktok hat enge Verbindungen zur chinesischen Diktatur, 

Das US-Justizministerium bezeichnete den ByteDance-Chef Zhang Yiming wegen seiner Beziehungen zur Staatsführung bereits als „Sprachrohr“ der Kommunistischen Partei. In seiner Zeit als Präsident hatte Donald Trump gegenüber der Volksrepublik China stärker auf Konfrontation gesetzt und dabei auch den Druck auf chinesische Unternehmen wie den Netzwerkausrüster Huawei oder eben auch die Tiktok-Mutter Bytedance erhöht. „Wir werden Tiktok entweder in diesem Land aus Sicherheitsgründen dichtmachen oder es wird verkauft“, hatte Donald Trump 2020 gedroht. Er sah in der App ein Sicherheitsrisiko, weil der chinesische Staat Zugriff auf die Daten haben könnte. Im August 2020 unterzeichnete er zwei sogenannte „executive orders“, die US-Unternehmen unter anderem verboten, mit Bytedance Geschäfte zu treiben. Damit hätten Google und Apple die App aus ihrem App-Store entfernen müssen.

Bytedance wollte daraufhin das US-Geschäft an den Software-Konzern Oracle und den Einzelhändler Walmart verkaufen, um einem Bann zu entgehen. Oracle-Gründer Larry Ellison war ein Unterstützer von Trump. Nach Trumps Wahlniederlage kippte Bytedance diese Pläne jedoch wieder. Oracle bleibt aber Geschäftspartner der Chinesen. Die Server des Unternehmens sollen künftig dazu dienen, die Daten von US-Bürgern zu speichern. Tiktok hat auch den Bau eines Datenzentrums in Europa angekündigt. Ab 2023 sollen die Daten von Nutzer:innen aus der EU und Großbritannien in Irland gespeichert werden.

Die Kritik an Bytedance ist längst nicht verstummt. Zuletzt forderte auch der Chef der US-Telekommunikationsbehörde FCC, Brendan Carr, ein Tiktok-Verbot. Er reagierte damit auf einen Bericht von „Buzzfeed“, wonach Tiktok-Mitarbeiter in China monatelang Zugriff auf nicht-öffentliche Informationen von US-Bürgern hatten. Quelle: omr.com / DMM