Auf Geschäftsreisen bewegen sich Mitarbeitende oft in unsicheren digitalen Umgebungen – sei es im Hotel-WLAN oder in öffentlichen Netzwerken auf Kongressen, in Cafes oder am Flughafen. Wenn Reisende dann noch unbewusst Sicherheitslücken schaffen, können Hacker im Handumdrehen vertrauliche Daten abgreifen.
Wie hoch das Risiko ist, zeigt eine Studie e „Chefsache Business Travel“. Demnach sind 70 % der Geschäftsreisenden bereits Opfer eines Cyberangriffs geworden, 24 Prozent davon sogar schon mehrfach. Angesichts dieser Bedrohung ist es für Unternehmen entscheidend, die Sicherheit ihrer Daten auch auf Reisen zu gewährleisten.
6 Tipps, wie man sich einigermaßen vor Cyberangriffen schützen können.
- VPN nutzen. Ein Virtual Private Network (VPN) verschlüsselt die Internetverbindung und macht es so für Außenstehende deutlich schwerer, den Datenverkehr abzufangen. Allerdings gelingt es vor allem russischen Cyberkriminellen immer mehr, VPN zu überlisten. Trotzdem sollten Unternehmen ihre Mitarbeitenden verpflichten, auf allen Geräten ein VPN zu nutzen, insbesondere bei Verbindungen über öffentliche Netzwerke.
- Software-Updates. Vor jeder Dienstreise sollten Mitarbeitende sicherstellen, dass ihre Geräte auf dem neuesten Stand sind. Veraltete Software enthält oft Schwachstellen, die Hacker sehr leicht ausnutzen können. Unternehmen sollten Updates am besten zentral über ihre IT steuern, um so die Sicherheit zu erhöhen.
- Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die Verwendung starker Passwörter ist unerlässlich – ebenso wie die regelmäßige Änderung. Einen zusätzlichen Schutz bietet die Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der neben dem Passwort ein weiterer Verifizierungsschritt nötig ist. Das erschwert Cyberangriffe deutlich, gibt aber Hackerprofis dennoch kaum Rätsel auf.
- Daten sichern und minimieren. Vor Reiseantritt sollten Mitarbeitende alle wichtigen Daten sichern und sensible Informationen auf den Geräten reduzieren oder ganz entfernen. So können bei Verlust oder Diebstahl benötigte Informationen schnell aus der Cloud oder dem Firmennetzwerk abgerufen werden, ohne auf das verlorene Gerät angewiesen zu sein.
- Öffentliche Netzwerke meiden. Öffentliche WLAN-Netze stellen ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Reisende sollten diese nach Möglichkeit meiden, insbesondere ohne VPN. Mobilfunknetze oder mobile Hotspots sind sicherere Alternativen, die Unternehmen ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stellen können.
- Schulungen und Sensibilisierung. Oft haben Hacker durch Unachtsamkeiten leichtes Spiel. Regelmäßige Schulungen über aktuelle Bedrohungen und den richtigen Umgang mit sensiblen Daten auf Reisen sind daher unerlässlich. So können Sie Risiken durch Unwissenheit oder Unachtsamkeit sehr gut minimieren.
Nachholbedarf bei Schulungen und Reiserichtlinien. Gerade bei der Sensibilisierung der Mitarbeitenden haben viele Unternehmen Nachholbedarf. Laut einer Studie fühlen sich 45 % der Geschäftsreisenden nur teilweise über mögliche Cyberrisiken auf Reisen informiert, 13 % sogar kaum oder gar nicht. Zudem gibt nur eine Minderheit der Unternehmen ihren Mitarbeitenden klare Regeln zum Cybersicherheit auf Geschäftsreisen an die Hand. Damit verpassen sie die Chance, für eine konsequente Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen zu sorgen. Um einheitliche Standards zu gewährleisten, sollten Unternehmen konkrete Vorgaben definieren und diese in die Reiserichtlinien integrieren.
Fazit. Mit Maßnahmen wie VPN, regelmäßigen Software-Updates und Schulungen lassen sich viele Risiken minimieren. Zusätzliche Unterstützung bieten Geschäftsreisebüros. Diese beginnt mit Informationen zum sicheren Reisen. Quelle: Chefsache Business Travel / DMM