Tirol: Jetzt 100 % klimafreundliche Bahnstrecken

Mit der Fertigstellung der Oberleitungsanlagen zwischen Reutte in Tirol und der Staatsgrenze zu Deutschland bei Schönbichl werden alle 421 km des ÖBB-Streckennetzes in Tirol umweltfreundlich mit Bahnstrom betrieben. Die ÖBB-Infrastruktur AG investiert auch weiterhin kräftig in die „Attraktivierung“ der Außerfernbahn.

Mit der Fertigstellung der Oberleitungsanlagen zwischen Reutte in Tirol und der Staatsgrenze zu Deutschland bei Schönbichl werden alle 421 km des ÖBB-Streckennetzes in Tirol umweltfreundlich mit Bahnstrom betrieben. Foto ÖBB

Neben wichtigen Neubauprojekten für die Zukunftsfähigkeit der Bahn stellt auch die Modernisierung bestehender Strecken wie der Außerfernbahn einen wichtigen Beitrag für einen funktionierenden Zugverkehr dar. Mit einer weiteren Investitionsmaßnahme hat die Außerfernbahn gerade ein Stück Tiroler Eisenbahngeschichte geschrieben. Mit der Fertigstellung der Oberleitungsanlagen auf dem 14.390 m langen Streckenabschnitt zwischen dem Bahnhof Reutte und der Staatsgrenze zu Deutschland bei Schönbichl haben die ÖBB die Voraussetzung dafür geschaffen, dass alle 421 km des ÖBB-Streckennetzes in Tirol zu 100 % umweltfreundlich mit Bahnstrom befahren werden können. Der letzte Baustein im elektrischen ÖBB-Streckennetzpuzzle in Tirol wurde am Donnerstag, 12. Dezember 2019 in Betrieb genommen.

Zehn Bahnhöfe und Haltestellen wurden im einheitlichen Design mit Wartebucht und erhöhtem Bahnsteig für den bequemen und barrierefreien Einstieg in die Nahverkehrszüge modernisiert. Konkret waren dies Vils, Vils Stadt und Musau im Jahr 2016, Ehrwald-Zugspitzbahn im Jahr 2014, Heiterwang-Plansee und Lähn im Jahr 2013, Reutte in Tirol im Jahr 2012, Lermoos im Jahr 2011 sowie Bichlbach-Berwang und Pflach im Jahr 2010.

Eisenbahnkreuzungen entlang der Strecke wurden mit neuer Technischer Sicherung ausgestattet oder aufgelassen und durch neue Wegverbindungen ersetzt. Durch die Verringerung der Anzahl der Eisenbahnkreuzungen sowie durch technische Sicherung der verbleibenden wird die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöht. Durch Investitionen in die Betriebsführung mit Zugleitfunk sowie Investitionen in die Strecken und Bahnhofssicherung wurde schon 2016 ein modernes und zeitgemäßes Betriebssystem errichtet. Die Zugsteuerung erfolgt seither vom Bahnhof Reutte in Tirol aus. Für einen schnellen und sicheren Austausch großer Datenmengen und moderner Kommunikation im Bahnbetrieb wurden entlang der gesamten Strecke neue Kabelwege und Zugfunkeinrichtungen errichtet.

Auf der Außerfernbahnstrecke wurden seit dem Jahr 2017 zusätzlich zu den im Tiroler Vertrag vorgesehenen Investitionen Gleise und Unterbau entlang der Strecke erneuert. Auch in den nächsten Jahren investiert die ÖBB-Infrastruktur AG laufend in die Erhaltung der Gleise, damit die Züge sicher und pünktlich die Strecke befahren können. Es heißt, die sinnvolle Elektrifizierung ein paar hundert Meter über die deutsche Grenze hinüber sei abgeblasen worden, weil das Behördenverfahren auf deutscher Seite mehrere Jahre gedauert hätte und damit teurer geworden wäre als die Bauarbeiten. Auf deutscher Seite wird mit herkömmlicher veralteter und umweltschädlicher Dieseltechnologie weiter gefahren… Quelle: ÖBB, GK / DMM