Townstar als Vorreiter von Nissans E-Offensive

Bis 2030 sollen bei Nissan im Rahmen der Strategie „Ambition 2030“ 15 reine Elektro-Modelle erscheinen. Für die Jahre bis 2027 wollen die Japaner umgerechnet 15,6 Mrd. Euro die Elektrifizierung der Marke Nissan investieren. Teil dieser Produktoffensive ist der neue Townstar, ein leichtes Nutzfahrzeug (LCV), das in einer batterieelektrischen Version im lauf des kommenden Jahres auf den Markt kommen wird. Nissan präsentierte das „kleine“ Raumwunder als Pkw-Hochdachversion und als Kastenwagen.

Nissans Townstar ist ein kleiner Hochdachkombi, der als Pkw-Version ein sehr praktisches Fahrzeug ist. Fotos: G.Zielonka

Nissans Townstar bietet als Hochdachkombi unglaublich viel Stauraum.

Instrumententafel und Komfort wie im Pkw.

Beide von Grund auf neu entwickelte Karosserievarianten des Townstar sind mit Elektro- oder Verbrennungsmotor erhältlich, aufbauend auf der CMF-CD-Plattform der Renault-Nissan-Allianz. Als erstes europäisches Modell trägt die Baureihe das neue Nissan Markenlogo, das künftig auch den neuen Ariya zieren wird. Neben den serienmäßigen LED-Scheinwerfern gehören eine aerodynamische Frontschürze, das traditionelle Kumiko-Muster und ein neues V-Motion-Frontdesign mit integriertem Tagfahrlicht dazu.

Im Hinblick auf die bereits eingeleitete Mobilitätswende, die der Hersteller forciert, ist die vollelektrische Version logischerweise die sinnvollere. Aufbauend auf dem Erfolg des Nissan e-NV200, einem Vorreiter auf dem Markt für elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge, eignet sich die Pkw-Version insbesondere für User-Chooser mit Familie und natürlich auch für private Kunden. Der Importeur denkt, dass die Kombivariante einen größeren Anteil der ausgelieferten Modelle ausmachen wird. Welchen Prozentsatz an den Gesamtverkäufen das BEV ausmachen wird, hängt sicher auch davon ab, wie sich die Benzinpreise 2022/23 entwickeln werden. Angesichts der 2021 gestarteten CO2-Bepreisung fossiler Kraftstoffe darf man davon ausgehen, dass die Benzinpreises weiter stark steigen werden. Schon heute ist klar, dass der batterieelektrische Townstar bei den Betriebskosten erheblich günstiger abschneiden wird als der Benziner. Und dieser Vorteil wird weiter wachsen.

Wir haben uns den Townstar etwas näher angeschaut. Im Interieur ist bei der Kombi-Variante kein Unterschied zu einem Pkw feststellbar: Eine moderne übersichtliche Instrumententafel, mutmaßlich komfortable Sitze, der Einsatz von optisch hochwertige wirkenden Kunststoffverkleidungen hinterlassen einen guten Eindruck. Wie sich der Neuling fährt, wir werden 2022 sehen.

Die vollelektrische Variante, die den e-NV200 ersetzt, entwickelt 245 Nm Drehmoment und bietet in Verbindung mit einer 44-kWh-Batterie bis zu 285 km Reichweite (Homologation noch ausstehend). Bei einer Ladeleistung von 75 kW kann das Elektrofahrzeug an Gleichstrom-Schnellladesäulen in 42 Minuten auf 80 % der Batteriekapazität geladen werden. Für das Laden mit Wechselstrom verfügt der Townstar über ein Bordladegerät mit wahlweise 11 oder 22 kW.

Als Alternative zum Elektroantrieb wird ein weiterentwickelter Benziner sowohl für den Kastenwagen als auch für den Pkw-ähnlichen Hochdachkombi angeboten. Aus 1,3 Litern Hubraum entwickelt der Ottomotor 96 kW/130 PS und 240 Nm Drehmoment. Dabei erfüllt der Vierzylinder die neueste Abgasnorm Euro 6d-Full.

Mit mehr als 20, teilweise neuen Technologien erhöht der Townstar Komfort und Sicherheit. An Bord sind (optional) z.B. ein Seitenwind-Assistent und eine Anhängerstabilisierung, ein intelligentes Notbremssystem mit Fußgänger- und Fahrradfahrer-Erkennung sowie integriertem Kreuzungsassistenten, ein Spurhalte- und Totwinkel-Assistent, eine Verkehrszeichenerkennung, ein intelligenter Tempomat und ein Parkassistent. Besonders wirkungsvoll ist die 360°.Rundumsicht dank rund um das Fahrzeug verteilte Kameras. Das erleichtert Einparken und Manövrieren auf engstem Raum erheblich.

Wer sich für die vollelektrische Variante entscheidet, kommt außerdem in den Genuss des ProPILOT. Das Fahrerassistenzsystem ermöglicht teilautomatisiertes Fahren auf Autobahnen: Der Wagen folgt vorausfahrenden Fahrzeugen, beschleunigt und bremst selbstständig bis zum Stillstand und wird dabei mittig in der Spur gehalten – selbst in leichten Kurven. Quelle: Nissan / DMM