Trassenpreise treiben Eisenbahnverkehrsunternehmen in den Ruin

Die Schienentrassenpreise der DB sind von der Bundesnetzagentur für das Fahrplanjahr 2025 genehmigt worden. Die Kosten sind derart hoch geschraubt worden, dass nicht wenige Eisenbahnverkehrsunternehmen in die Pleite getrieben werden. Die Kosten sind so hoch, als würde man die Lkw-Maut um das Zehnfahe anheben, ohne dass die Speditionen die Mehrbelastung weitergeben dürften.

Die deutlich erhöhten Trassenpreise belasten vor allem die eigenwirtschaftlichen Schienenverkehre bei den Güterbahnen und den Personenfernbahnen in einem wirtschaftlich riskanten Maße – und das mehr noch, als bereits im Herbst 2023 zu befürchten war“, so VDV-Vizepräsident Joachim Berends.

Laut Branchenverband VDV ergibt sich in Verbindung mit der erheblich abgesenkten Trassenpreisförderung eine beispiellose Mehrbelastung, durch die nicht nur die Klimaschutz- und Verkehrsverlagerungsziele der Bundesregierung auf dem Spiel stehen. Berends: „Eine Reihe von Eisenbahnverkehrsunternehmen wird an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz gebracht werden, zumal das wirtschaftliche Umfeld für Schienenverkehre ohnehin bereits ausgesprochen schwierig ist.“

"BNetzA hat ihren Beschluss zum Trassenpreissystem 2025 der DB InfraGO gefasst. Die Steigerung der Entgelte liegt durchschnittlich bei insgesamt etwa 6 %. Gegenüber dem Vorjahr beträgt sie effektiv im Schienenpersonenfernverkehr 17,7 %, im Schienenpersonennahverkehr 0,6 % und im Schienengüterverkehr 16,2 %. „Die Genehmigung steht unter dem Vorbehalt des Widerrufs für den Fall, dass der Bund während der Laufzeit der Genehmigung Gelder zur Kompensation bereitstellt – der Eigentümer hat es also in der Hand, die Belastungen der Zugangsberechtigten zu mindern“, so Joachim Berends.

Angeblich soll die kräftige Erhöhung der Trassenpreise formal zwingend sein. Einzig der Bund hat es in der Hand, durch einen finanziellen Ausgleich wirksam Abhilfe zu schaffen – auch die Bundesnetzagentur hat in ihrem Beschluss darauf hingewiesen.

„Der VDV fordert den Bund erneut auf, die notwendigen Maßnahmen einzuleiten und der Branche zu signalisieren, dass ihre Bedeutung für Verkehrspolitik und Klimaschutz ernstgenommen wird. Eine rasch umsetzbare und bereits erprobte Maßnahme ist die Trassenpreisförderung für eigenwirtschaftliche Verkehre. Darüber hinaus erwartet die Branche einen konstruktiven und wirksamen Dialog über die zukünftige Gestaltung der Infrastrukturfinanzierung – belastbar, langfristig planbar und Vertrauen schaffend“, so Joachim Berends abschließend. Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) / DMM