Trend zur E-Mobilität verstärkt sich

Mit einem Anteil von 4,3 % bei den Neuzulassungen seit Anfang März konnten sich Elektrofahrzeuge (Batterieelektrisch und Plug-in-Hybride) trotz des Corona bedingten Rückgangs an Gesamtzulassungen von 65,3 % in den EU5-Märkten durchsetzen. Dies entspricht einem Zuwachs von 27,1 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Vor allem die fossilen und klimaschädlichen Antriebe verzeichneten bei den Neuwagenzulassungen seit März die größten Einbußen. 67,1 % weniger Benziner und 67,9 % weniger Diesel wurden seit Beginn der Pandemie zugelassen. Doch auch in der aktuell schwierigen Situation gibt es Gewinner. Bereits im Mai wurden schon wieder mehr rein elektrische Fahrzeuge zugelassen als im Vorjahresmonat: 14.335 neue Elektroautos – ein Zuwachs von 23,2 %. Somit betrug der Anteil an Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen von März bis Mai 4,3 % – ein Anstieg von 3,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Als Grund für die steigende Nachfrage an Elektroautos können u.a. erhöhte und neu eingeführte Bezuschussungen vom Staat genannt werden. In UK wurden zum 12.03.2020 weitere 532 Mio. Britische Pfund im Zuge des Electric Car Grant zur Bezuschussung von Fahrzeugen mit niedrigen Emissionen freigegeben (£3.000 beim Kauf eines EV) und das zum 01. Januar 2020 reformierte Bonus-Malus-System in Frankreich sieht sogar 6.000 Euro Bonus beim Kauf eines BEV vor.

Auch für Deutschland ist eine Erhöhung der Umweltprämie geplant. Bis zu 9.000 Euro können hier seit 01. Juli 2020 beim Kauf eines Elektrofahrzeugs durch die Innovationsprämie eingespart werden. Hier hatte die Steuersenkung zum Anfang des Jahres von 0,5 % auf 0,25 % des Listenpreises für Elektrofahrzeuge als Firmenwagen noch keinen großen Effekt erzielt. Gerade einmal 13,2 % mehr EVs wurden seit Beginn des Jahres als Firmenwagen zugelassen. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass der Steuervorteil nur für Fahrzeuge ohne CO2-Ausstoß gilt und daher die für Flotten beliebten Hybride nicht betrifft.

Umweltzuschüsse haben einen positiven Effekt. Der im Juni 2016 in Deutschland eingeführte Umweltbonus, der den Kauf eines Elektrofahrzeugs mit bis zu 4.000 Euro bezuschusste, führte im darauffolgenden Jahr in dem Segment zu einem Zuwachs von 30,8 %. Im selben Zeitraum stiegen die Zulassungen von Elektrofahrzeugen in den anderen vier Ländern nur um durchschnittlich 12,4 %.

Auch die Einführung des Bonus-Malus-Systems zum 01.07.2018 in Schweden, welches den Kauf eines Elektroautos mit 60.000 SEK (umgerechnet knapp 5.700 €) bezuschusst, führte zu einem Anstieg von 198 % im darauffolgenden Jahr. In den EU 5 Märkten betrug der Anstieg im selben Zeitraum 51 %. In beiden Ländern konnte somit im ersten Jahr nach der Einführung der Zuschüsse ein signifikanter Anstieg der Zulassungen von Elektroautos verzeichnet werden.

Sowohl Hersteller, die mit niedrigen CO2-Werten Strafzahlungen umgehen müssen, als auch die Regierungen der einzelnen Länder, die an Wirtschaftswachstum und Klimaschutz interessiert sind, blicken einem steigenden Interesse an Elektrofahrzeugen positiv entgegen.
Und für den Verbraucher stellen die nun dank staatlicher Unterstützung bezahlbaren Fahrzeuge mittlerweile eine echte Alternative zu den umweltschädlichen Verbrennern dar. Quelle: Datafore / DMM