Triebwerksproblem verzögert 777X-Programm

Boeing hat mit der 737 Max ein Problem, neuerdings mit der B 787 wegen eines Fehlers, der das Löschen brennender Triebwerke verhindert und ganz aktuell mit dem Nachfolger der B747-8, der Boeing 777X. Konkret geht es um deren Triebwerke von General Electric Aviation.

Das weltgrößte und stärkste Flugzeugtriebwerk von General Electric Aviation, GE9X, sorgt für Verzögerungen bei Boeings ///X-Programm. Foto: wikimedia

Auf der am Montag, 17. Juni 2019 gestarteten Luftfahrtmesse Le Bourget nahe Paris ließ nämlich David Joyce, Chef von General Electric Aviation, die Katze aus dem Sack: Der Jetmotor GE9X, das mächtigste und stärkste Flugzeugtriebwerk aller Zeiten, von dem zwei die künftigen Tripleseven vorwärts bringen sollen, haben einen nicht einfach zu behebenden Makel: Eine Komponente an der Vorderseite des Kompressors verschleiße vorzeitig, erklärte Joyce. Es werde Monate brauchen, die Schwierigkeiten zu beheben. Von daher wird sich der Jungfernflug verzögern. Boeing selbst wollte seinen neuen Riesenvogel noch im Juni 2019 in die Luft bringen, jetzt wird es wohl Ende des Jahres. Gewöhnlich dauern Testflüge bis zur Zertifizierung durch die Luftfahrtbehörden bis zu 14 Monate. Insofern ist absehbar, dass die bisherigen Zeitpläne nur noch Makulatur sind.

Genauere Prognosen konnte demzufolge Kevin McAllister, Boeings Chef der Passagierflugzeug-Sparte, nicht geben. Vermutlich zieht das Triebwerksproblem auch nach sich, dass die Termine für die Erstauslieferungen nicht zu halten sind. Erstkunde ist Emirates. Ein weiterer bedeutender Kunde ist die Lufthansa. Sie hat 20 der neuen Langstreckenjets geordert. Der erste sollte Mitte 2020 übergeben werden, wahrscheinlich wird es aber 2021, was der Lufthansa durchaus entgegenkommen wird.

GE Aviation meldete zur Pariser Ausstellung, dass acht Fluggesellschaften ihre mehr als 350 B 777X mit dem neuen Riesentriebwerk ausstatten wollen. GE Liegen über 700 Bestellungen für die mächtigen Motoren vor. Quelle: Boeing / DMM