Die Vergabe umfasst mehrere Linien zwischen Augsburg bzw. München und Buchloe, die über Kempten und Immenstadt nach Lindau sowie Oberstdorf weitergeführt werden. Die Durchbindung von zwei Zugpaaren über Augsburg hinaus von/nach Nürnberg („Allgäu-Franken-Express“) wird als Option ausgeschrieben. Hinzu kommen die Linien von Augsburg über Türkheim nach Memmingen und Bad Wörishofen. Aktuell werden sämtliche Linien von DB Regio betrieben.
Im Unterschied zu den aktuell eingesetzten Diesel-Neigetechnikfahrzeugen der Baureihe 612 werden die noch neu zu entwickelnden Fahrzeuge elektrisch angetrieben und können den Strom aus drei Quellen beziehen: aus der Oberleitung, aus der mitgeführten Batterie und aus einer wasserstoffgespeisten Brennstoffzelle. Zudem werden sie im Gegensatz zu den bisherigen Neigetechnikfahrzeugen barrierefrei sein.„Dieses Fahrzeug wird eine Weltneuheit sein und in Bayern das Neigetechnik-Zeitalter 2.0 einläuten.
Die BEG plant einen behutsamen Austausch der Fahrzeugflotte. Die Laufzeit des Verkehrsvertrags ist deshalb in zwei Betriebsstufen aufgeteilt: In der ersten Betriebsstufe sind gebrauchte Neigetechnikfahrzeuge noch zugelassen, und die Flotte wird nach und nach durch die neuen trimodalen Neigetechnikfahrzeuge ersetzt. Dieser Übergangszeitraum soll die reibungslose Inbetriebnahme der gesamten Flotte gewährleisten. „Die Zuverlässigkeit des Regionalverkehrs hat für uns gerade im Hinblick auf die Fahrgäste höchste Priorität“, erklärt Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der BEG. „Deshalb gehen wir beim Einsatz der neuen Neigetechnikfahrzeuge so behutsam wie möglich vor, mit ausreichend Zeit für den Probebetrieb in kleinen Stückzahlen. Erst wenn sich das neue Neigetechnikfahrzeug im Betriebsalltag bewährt hat, wird die Flotte komplett ersetzt.“
Im Rahmen des Vergabeverfahrens Neigetechnik Allgäu werden auch die neuen Neigetechnikfahrzeuge für die Linien in Franken und der Oberpfalz mitbestellt, die aktuell im Netz Expressverkehr Nordostbayern (EVNO) zusammengefasst sind. Die neuen Fahrzeuge werden den Bietern ab voraussichtlich Dezember 2032 zur Verfügung gestellt. Der Grund für die gemeinsame Beschaffung der Neufahrzeuge für beide Netze ist, dass es sich bei dem trimodalen Neigetechnikfahrzeug um eine Neuentwicklung handelt. Potenzielle Hersteller benötigen deshalb eine Mindestmenge an Fahrzeugbestellungen, um in die Konzeption und Produktion eines solchen Fahrzeugs einzusteigen. Quelle: BEG / DMM