Trivago wegen Täuschung verurteilt

Das australische Bundesgericht hat den weltweit operierenden deutschen Hotel-Suchmaschinenbetreiber Trivago für schuldig befunden mit gefälschten Hotel-Rankings die Nutzer der Webseite getäuscht zu haben und gab damit der klagenden Verbraucherschutz-Kommission (ACCC) recht. Nutzer werden seit Ende 2016 getäuscht, weil „Top-Positions“ in 66 % der Fälle gekauft wurden.

Das Gericht gelangte an der Verhandlung am 20. Januar 2020 zum Urteil, dass Trivago in der Selektion der Angebote jenen Anbietern den Vorzug geben habe, die die höchsten Vermittlungsprovisionen an Trivago zahlten. Die Vergleichs- und Buchungsplattform platziert nicht die wirklich günstigsten Hotel-Angebote im Wettbewerb ganz oben, sondern diejenigen, die der Website eine Cost-per-Click-Gage zahlen, ermittelt mit einem eigenen Algorithmus dafür. Auf der Webseite gebe es keinerlei Hinweise über die Einseitigkeit des Angebots, stellten die Richter fest. Zu den von Trivago abgesuchten Buchungsseiten gehören sämtliche großen Hotelportale, darunter auch Expedia, die 60 % aller  Trivago-Aktien besitzt.

"Trivagos Hotelzimmerpreis-Rangliste basierte in erster Linie darauf, welche Online-Hotelbuchungsportale bereit waren, Trivago am meisten zu bezahlen", sagte der Vorsitzende des ACCC (siehe auch: https://www.accc.gov.au/media-release/trivago-misled-consumers-about-hotel-room-rates), Rod Sims. "Wir haben diesen Fall vorgebracht, weil wir der Meinung sind, dass das Verhalten von Trivago besonders ungeheuerlich war. Viele Verbraucher mögen durch diese Preisauszeichnungen zum dem Irrglauben verleitet worden sein, sie bekämen große Rabatte. Sims will, dass das Gericht eine Buße in der Höhe von „Millionen von Dollars“ ausspricht. Die Strafe solle eine abschreckende Wirkung auf Trivago und andere Anbieter haben. Die Höhe der Strafe wird in Kürze bekannt gegeben.

Die Entscheidung des Gerichts soll eine große Signalwirkung in der Branche erzeugen, da immer wieder Ranking von Vergleichsportalen und Suchmaschinen der Käuflichkeit verdächtigt werden. Transparenz werde von Werbung und Provisionen in den Hintergrund gedrängt. Trivago mit Hauptfirmensitz in Düsseldorf, ist auch auf dem australischen Markt ein bedeutender Mitstreiter in der Tourismusbranche. Seit Ende 2016 sollen die Platzierungen für Geld manipuliert worden sein, entgegen der eigenen Werbung für die beste Preisfindung für den Hotelgast. Quelle: ACCC / DMM