Und am Ende richtet es doch der Mensch

Mit den Auswirkungen, Chancen und Herausforderungen der Plattformökonomie für die Tagungs- und Kongressbranche beschäftigt sich eine neue Studie, die vom GCB German Convention Bureau initiiert wurde.

Das Projekt wurde gemeinsam mit der HSMA Deutschland, dem Verband der Veranstaltungsorganisatoren (VDVO), den Convention Bureaus der Städte Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart sowie dem EVVC Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren als Kooperationspartner realisiert. Durchgeführt wurde die Studie vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. Sie enthält viel graue Theorie und am Ende die Erkenntnis, dass letztendlich doch der Mensch der weiterhin entscheidende Faktor bleiben wird.

Die Plattformökonomie als zentrales Geschäftsmodell der digitalen Wirtschaft, das die direkte digitale Interaktion zwischen Anbietern und Kunden ermöglicht, wird für den Veranstaltungssektor zu einer entscheidenden Herausforderung der digitalen Transformation, glaubt das GCB. Vor diesem Hintergrund untersuchte die Studie die Frage, wie Plattformen die Rolle von Veranstaltungsplanern und von Anbietern, wie z. B. Locations, Hotels und Eventagenturen, und Destinationsmarketingorganisationen ändern werden. Auf Basis von Experteninterviews und Fokusgruppenbefragungen wurden Handlungsempfehlungen formuliert und Zukunftsszenarien entwickelt.

Zu den Handlungsempfehlungen des Fraunhofer IAO gehören der Aufbau von Know-how über die Funktionsweise von Algorithmen, die Schaffung von virtuellen Inhalten seitens Locationbetreiber, um Kunden schnell Zugriff auf relevante Informationen zu bieten, Data-Profiling und ein konsequentes Customer-Relationship-Management.
Künstliche Intelligenz (KI) wird ein zentraler Bestandteil von Plattformen und mit fortschreitender Entwicklung erlauben, immer komplexere Veranstaltungen über Plattformen abzuwickeln, denken die Experten. Die Studie skizziert ein mögliches Zukunftsszenario, in der künstliche Intelligenz so fortgeschritten ist, dass ein „Smart Meeting Assistent“ den Veranstaltungsplaner über die gesamte Customer Journey unterstützen wird.

„Entscheidend wird sein, dass die Akteure einerseits KI und Algorithmen verstehen und sich andererseits mit ihren USPs entlang der Customer Journey entsprechend positionieren“, stellt GCB Geschäftsführer Matthias Schultze fest. „Für Veranstaltungsplaner ergibt sich hierbei die Chance, sich auf wesentliche konzeptionelle und kreative Phasen der Veranstaltungsplanung zu konzentrieren und diese unterstützt umzusetzen.", ergänzt Dr. Stefan Rief, Leiter Forschungsbereich Organisationsentwicklung und Arbeitsgestaltung Fraunhofer IAO.

In den Fokusgruppen mit Veranstaltungsplanern und Dienstleistungsanbietern kristallisierte sich heraus, dass beide Seiten eine durch Plattformen hervorgerufene Veränderung der Zusammenarbeit erwarten. Schlussendlich reifte aber auch die Erkenntnis der befragten Experten, dass bei allem Trara um KI, Plattformen, Algorithmen & Co. weiterhin der menschliche Kontakt bevorzugt wird, wenn es um komplexe Themenstellungen und Konzeptionen, Kreativität und personalisierte Anforderungen geht. Quelle: GCB / DMM