Im vergangenen November gelang es dem Russen , der auch einen israelischen Pass hat, irgendwie, die Bordkontrollen am Airport Kopenhagen zu umgehen und an den Flugbegleitern vorbeizukommen, um an Bord eines SAS-Airlines-Flugs nach Los Angeles zu gelangen. Während des gut elfstündigen Fluges bemerkte die Kabinenbesatzung, dass der ungewöhnliche Passagier immer wieder von Sitzplatz zu Sitzplatz wechselte und beim Essensservice sogar um zwei Mahlzeiten bat. Einmal versuchte er laut Klageschrift Schokolade des Kabinenpersonals zu essen.
Keinem der Flugbegleiter fiel auf, dass der Mann nicht im Besitz einer Bordkarte war, und dass der Sitz, auf dem der Russe nach dem Boarding Platz nahm, eigentlich unbesetzt sein sollte. Und keiner der Stewards und Stewardessen sah sich bemüßigt, den mehr oder weniger blinden Passagier nach seiner Bordkarte zu fragen. Tatsächlich zählten die Flugbegleiter zwar alle an Bord befindlichen Personen, doch die Zahlen wurden nie mit einer Gästeliste verglichen. Die Cabincrew war vielmehr damit beschäftigt, sicherzustellen, dass das Flugzeug für den Start vorbereitet war.
Erst nachdem der Russe am internationalen Flughafen von Los Angeles das Flugzeug verlassen hatte, wurde den Beamten bei Immigration klar, dass etwas nicht stimmte. Der Mann, der kein Wort englisch konnte, teilte dem Zoll- und Grenzschutzbeamten mit, dass er versehentlich seinen Reisepass an Bord des Flugzeugs gelassen hatte. Doch die Durchsuchung der Maschine brachte den angeblich verlorenen Pass nicht zu Tage.
Der CBP-Beamte versuchte, den Russen im zentralen Computersystem zu finden, konnte jedoch in der Datenbank keine Aufzeichnungen über ihn finden. Das CBP verfügt über eine Aufzeichnung sämtlicher auf allen internationalen Flügen ankommenden Personen und kann diese Informationen nach spezifischem Flug und Flugnummer filtern. Daraufhin wurde der Passagier festgenommen wegen des Verdachts als „Blinder Passagier“ illegal einreisen zu wollen.
Bei seiner Vernehmung gab der Mann mithilfe eines russischen Übersetzers an, er hätte „vielleicht“ ein Flugticket für die Einreise in die Vereinigten Staaten gehabt. Er wollte sich auch nicht erinnern, wie er an Bord des Flugzeugs gekommen war. Vor Gericht wurde er neben der verbüßten dreimonatigen Untersuchungshaft zur Zahlung von 2.000 USD verurteilt plus Zahlung von 100 USD als Sondersteuer. Außerdem bekam er ein langjähriges Einreiseverbot in die USA.
Zusätzlich zur verbüßten Zeit wurde der Russe dazu verurteilt, knapp über 2.000 US-Dollar Entschädigung und 100 US-Dollar als Sondersteuer an die Vereinigten Staaten zu zahlen. Natürlich muss sich auch der Flughafen Kopenhagen fragen lassen, wie es möglich sein konnte, dass ein Mann ohne Flugschein und Bordpass einfach so in ein Flugzeug kommen kann. Und SAS muss sich fragen, warum die Kabinenbesatzung in diesem Fall nicht ordentlich gearbeitet hat. Der gewagte Versuch, ohne Visum in die USA einzureisen, sorgte international für Schlagzeilen, nachdem Einzelheiten de dreisten Tat in den USA an die Öffentlichkeit gelangten. Quelle: DMM