Unternehmen ändern Reiserichtlinien

Die Coronapandemie, die uns vermutlich noch über Jahre begleiten und behindern wird, so Mediziner und Virologen, hat zum Teil gravierende Auswirkungen auf die Geschäftsreise-Branche. In den letzten 18 Monaten wurde mehr virtuell "gereist" denn physisch. Um für die Zukunft mit einem Wiedererstarken der Dienstreisen gewappnet zu sein, ändern viele Unternehmen ihre Tavel Policies. Dazu gehört auch die Nutzung höherer Buchungsklassen wie Business Class oder 1. Klasse, sagt Corporate Payment Spezialist AirPlus International.

Geschäftsreisen nehmen zu, auch Messen und Kongresse finden wieder statt, jedenfalls teilweise. Gleichzeitig hat die Coronapandemie das Reisen aber erschwert. So stellt sich die Frage, ob und unter welchen Umständen Ein- oder Ausreisen möglich sind und wie Ansteckungen verhindert werden können. Unternehmen sind darauf allerdings vorbereitet, belegt eine Umfrage des Corporate Payment Spezialisten AirPlus International unter weltweit rund 750 Topmanagern.

Demnach weisen mehr als 90 % der Unternehmen ihre Angestellten bereits dezidiert auf Einreise- und Quarantänebeschränkungen hin oder haben Pläne, dies zu tun. Doch die Firmen gehen noch weiter. Mehr als die Hälfte (51 %) hat eigene Regeln aufgestellt, in welche Länder gereist werden darf und in welche nicht. Mehr als ein Drittel (35 %) plant einen solchen Schritt aktuell. Allerdings sind mit Ausnahme Kanadas so gut wie alle Übersee-Länder für Business Traveller gesperrt. Und auch Dienstreisen nach China sowie Singapur sind sehr problematisch.

Bemerkenswert: Geschäftsreisende dürfen laut AirPlus vermehrt höhere Buchungsklassen wählen. Das Flugzeug gilt dank der Luftfilter zwar als halbwegs sicher, trotzdem gab fast die Hälfte der Befragten an, ihren Mitarbeitern auch die Business Class oder im Zug die 1. Klasse zu ermöglichen. Dazu gehört auch, dass Direktverbindungen bevorzugt werden, um lästiges Umsteigen mit weiteren Kontaktpunkten zu vermeiden.

Geschäftsreisen dürften teurer werden. Gerade die Wahl höherer Buchungsklassen zeigt, dass Unternehmen auch höhere Kosten in Kauf nehmen, um ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen. Ohnehin sehen Unternehmenslenker die Preise auf längere Sicht steigen. 59 % erwarten höhere Preise bei Transport und Unterkunft als noch vor der Pandemie, nur 8 % schätzen, dass die Kosten sinken werden.

Trotz der höheren Kosten und des höheren Aufwands bleiben Geschäftsreisen wichtig. 80 % der von AirPlus befragten CEOs und Topmanager halten den persönlichen Kontakt mit Kunden und Lieferanten nach wie vor für unverzichtbar. Daher erwartet immerhin knapp die Hälfte der Befragten (48 %) in den kommenden zwei bis drei Jahren sogar mehr geschäftlihe Reisen als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Insgesamt haben rund drei Viertel der Unternehmen ihre Reiserichtlinien aufgrund der Coronapandemie angepasst und planen auch, die Anpassungen beizubehalten (72 %). Für die Umfrage hat AirPlus insgesamt 743 Topmanager in Deutschland, USA, Großbritannien, China, Italien und Frankreich befragt, darunter CEOs, Finanz- und Vertriebschefs. Quelle: AirPlus / DMM