Unverschämte Erhöhung der Flugpreise

Im Januar 2018 verfügte das EU-Parlament das Verbot von Kreditkartengebühren. Trotzdem gibt es nach wie vor Online-Flugportale, bei denen sich beim Einsatz von gängigen Kreditkarten die Flugpreise erhöhen. Bei einem Test waren Tickets, die mit einer herkömmlichen Visa- oder Mastercard bezahlt wurden, bei sechs von 14 untersuchten Anbietern am Ende um bis 27 % teurer als mit der günstigsten Zahlart.

Am preiswertesten lassen sich Flugtickets derzeit mit sogenannten Debitkarten buchen, die in ihrer Funktionsweise einer herkömmlichen EC-Karte ähneln, hierzulande aber wenig verbreitet sind. Bei einem der getesteten Portale war ein Lufthansa-Flug nach Sydney, der mit der portaleigenen Firmenkreditkarte bezahlt wurde, um 100 Euro günstiger als mit Mastercard oder Visa Credit. Was beim Bezahlvorgang vielfach als spezieller Rabatt ausgelobt wird, erweist sich für den Kunden als Preiserhöhung, die den Flug teurer macht, als zu Beginn angezeigt.

Im Test reklamiert wurde zudem, dass bei einigen Portalen Zusatzleistungen wie Sitzplatzreservierung und Aufgabegepäck ungleich teurer sind als direkt bei den Fluggesellschaften. Zudem, so die Tester, ist beim Abschluss von Reiseversicherungen Vorsicht geboten: Kunden werden z. T. wiederholt und mit Unterstützung von Warnhinweisen zum Abschluss aufgefordert – oftmals zu völlig abstrus hohen Preisen. Bei vielen Portalen werden Hotel- und Mietwagenangebote in die Flugbuchungsstrecke eingespeist, was den Buchungsprozess unnötig in die Länge zieht.

Weiteres Ärgernis: Durch geschicktes Manövrieren, etwa durch grüne Buttons, versuchen manche Anbieter, den Kunden auf eine teurere Buchungsklasse „umzuleiten“ oder ihm eine nicht gewollte Zusatzleistung zu verkaufen.
Neben den Bezahlgebühren (30 %) flossen die Userfreundlichkeit (30 %), Preiswertigkeit (20 %) und die telefonische Erreichbarkeit (10 %) sowie die Umbuchungs- und Stornobedingungen (10 %) ins Testergebnis ein. Nur vier Portale erhielten die Testnote „gut“, sechs wurden mit „befriedigend“ beurteilt, vier Anbieter kamen nicht über ein „ausreichend“ hinaus. Quelle: Reise & Preise / DMM