Unvollständige Riedbahninbetriebnahme mit Folgen

Mit Sorge betrachtet der Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZÖPNV Süd) die Ankündigung der DB InfraGo, die generalsanierte Riedbahnstrecke unvollständig in Betrieb nehmen zu wollen. Überholgleise im südlichen Abschnitt stehen nicht zur Verfügung und die Signaltechnik beschränkt die Geschwindigkeiten des Fernverkehrs. Die Verknüpfung in Biblis zwischen dem Regional-Express der Riedbahn mit Worms über den passenden Regionalbahnpendel fällt zunächst aus.

Wie sich die Pünktlichkeit der auf der Riedbahn (Mannheim-Biblis-Groß Gerau-Frankfurt/M.) gebremsten ICE (dürfen bi auf Weiteres nur 160 statt 200 km/h fahren) auf die Anschlüsse Richtung Pfalz auswirken, ist abzuwarten. Nach Angaben der DB gegenüber den Aufgabenträgern werden „tagsüber (…) die angemeldeten Güterverkehre zunächst nahräumig umgeleitet“. Dies kann nach Einschätzung des ZÖPNV Süd nur bedeuten, dass der Güterverkehr über Bensheim bzw. Worms – Frankenthal umgeleitet wird: Was in einem Nebensatz mitgeteilt harmlos erscheint, könnte auf der dicht befahrenen Strecke über Worms zu Problemen führen. Denn ab Fahrplanwechsel soll wieder der normale Fahrplan in Kraft treten. Hinzu kommt eine Sperrung einer der beiden Mainzer Tunnel vom 14.-21. Januar, die eine Ausdünnung des Regionalverkehrs erzwingt. 

Die Aussage der DB in ihrer Meldung, „alle Baugewerke (seien) abgeschlossen – neben Gleisen, Weichen, Signalen, Schallschutzwänden und Fahrdraht wurden auch die Oberleitungen und alle Bahnsteige fristgerecht fertiggestellt – wirft die Frage auf, warum dann weiterhin über mehrere Wochen hinweg der Regionalverkehr eingeschränkt wird. Für die Geschäftsstelle des ZÖPNV bedeutet ´fertig´ funktionstüchtig - und nicht die Herstellung eines Zwischenzustandes und Nutzung einer nur teilweise fertigen Strecke.

Die Riedbahn war jetzt fünf Monate voll gesperrt, es gab offensichtlich keine witterungsbedingten Störungen. Schon im Januar bei der ersten kurzen Sperrung gab es Verzögerungen und bis vor wenigen Tagen wurde die Parole ausgegeben, es sei alles im Plan. Für die nächsten Generalsanierungen sollte die Konsequenz gezogen werden, sich nicht zu übernehmen, sondern die vorgesehenen Sperrungen in bewältigbare Abschnitte zu unterteilen. Quelle: Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd / DMM