Update eines schicken italienischen Crossovers

So etwas haben wir auch noch nicht gesehen, das Museo Nazionale del Cinema im norditalienischen Turin. Es ist kein Museum im traditionellen Sinn. Wir waren überrascht, mit der "Fiat-Eventlocation" einen ganz besonderen, einzigartigen Ort zu entdecken. Nicht nur dort, aber eben auch dort präsentierte Fiat die Neuauflage des Crossovers 500X.

Fiat's neuer 500X ist ein schicker Crossover, mit vielem ausgestattet, was man z.B. als User-Choser von einem Dienstwagen erwartet. Foto: GZ

Zunächst zum Nationalen Kinomuseum der 900.000 Einwohner-Metropole. Es ist das Wahrzeichen Turins, Hauptstadt der Region Piemont im Norden Italiens mit prächtigen Barockbauten und alte Cafés, die die Alleen und herrlichen Plätze säumen. Ganz in der Nähe von Piazza Castello und Piazza San Carlo ragt die Turmspitze der Mole Antonelliana auf, eines Turms aus dem 19. Jahrhundert. Das faszinierende Baudenkmal erinnert ein wenig an das Capitol in Washington. Darin untergebracht ist das interaktive Nationale Kinomuseum. Es gehört mit seinen umfangreichen Beständen und den vielfältigen wissenschaftlichen und populären Angeboten zu den wichtigsten der Welt. Aber was es wirklich einzigartig macht, ist die besondere Anlage der Ausstellungsobjekte. Ausgehend von den Räumen dieses Turms hat der Schweizer Bühnenbildner François Confino die Besichtigungsrundgänge kongenial und fantasievoll erweitert und ausgebaut, um eine spektakuläre Präsentation zu schaffen. Und mit einem Aufzug kann man durch die Kuppel hindurch auf eine 128 m hohe Aussichtsplattform schweben, die faszinierende Ausblicke auf Turin bietet.

Dieses tatsächlich überaus beeindruckende Museum brachten Repräsentanten des Autobauers in direkte Verbindung zum neuen Fiat 500X, den sie mit einem Traum zwischen Vergangenheit und Zukunft vergleichen, genau so, wie es Kinofilme tun. Erinnert wurde an berühmte italienische Filmregisseure wie Federico Fellini, Pier Paolo Pasolini, Bernardo Pertolucci, Roberto Rossellini und andere mehr, die in ihren Werken zusammen mit weltberühmten Schauspielern nur zu gerne Modelle des Hauses Fiat in den Mittelpunkt stellten.

Ganz anders, mit viele spektakulären Effekten, wartete ein Werbeepos zum neuen 500X auf, der kaut Fiat- in 11 europäischen Ländern in seinem Segment marktführend sein soll und in Italien natürlich die Nr. 1 ist. 2017 wurden immerhin 360.000 Einheiten der 500er-Familie europaweit neu zugelassen. Die Erfolgsstory soll der überarbeitete 500X fortsetzen, insbesondere bei Firmenkunden, so Alessandro Grosso, Chef EMEA Business Sales. Er malte in bunten Farben und Worten, warum Unternehmen, unter ihren die 300 Top Shots in Europa, den 500X in ihre Flotten integriert haben. Wie immer auch, der bisherige 500X legte in den ersten acht Monaten dieses Jahres beim Absatz um 10 % zu und sein Marktanteil in Europa beträgt laut Grosso im B-SUV-Segment 8 %. Bei den Verkäufen in den europäischen Märkten soll der Wagen unter den Top 5 sein.   

Nun also das upgedatete Modell.  Optisch mit etwas aufgepepptem Design zeigt sich der 500X vor allem unter der Haube als runderneuert und dem Zeitgeist entsprechend wurde ihm eine umfangreiche Technologieausstattung spendiert. Wir haben die zweite Modellgeneration des Fiat 500X in und um die Stadt Turin gefahren. Mangels Gelegenheit und Zeit konnten wir freilich nur den neu entwickelten Dreizylinder Firefly-Benziner unter die Lupe nehmen. Mit neu entwickelten Drei- und Vierzylinder-Firefly Benzinern und upgegradeten MultiJet-Turbodiesel samt SCR-Katalysator ist das B-Segment-SUV motorentechnisch gesehen auf der Höhe der Zeit. Die neuen Triebwerke sollen weniger Kraftstoff als herkömmliche Benziner und Selbstzünder verbrauchen. Aber ob die Zahl 20 % (geringerer Treibstoffkonsum) stimmt, daran haben wir echte Zweifel.

Versionen. Zu haben ist der Neuling in den Modellvarianten Urban, City Cross, Cross sowie Business. Urban steht dabei für Lifestyle-betonte Version, mit der auch Fahrten im Stadtverkehr zum Vergnügen werden. Äußeres Kennzeichen der neuen Generation des Fiat 500X Urban ist das geänderte Design der Stoßfänger. Die Bezeichnungen City Cross und Cross stehen für den zu Abenteuerbereiten Charakter dieser Modellvarianten. Bei Fiat 500X City Cross und Fiat 500X Cross fallen die neu gestalteten Unterfahrschutze auf. Die Variante Business ist mit allem ausgestattet, was Geschäftsreisende von einem modernen Dienstwagen erwarten. Wie andere Modelle der 500er-Baureihe ist der Crossover jetzt auch serienmäßig mit Tagfahrlicht und Rückleuchten in LED-Technologie ausgestattet. Auf Wunsch sind LED-Hauptscheinwerfer verfügbar, die in Zusammenarbeit mit Magneti Marelli entwickelt wurden und die typische, runde Grafik des Fiat 500 zeigen. Sie sind rund 20 % heller als Xenon-Leuchten und verbrauchen nur etwa ein Fünftel der Energie herkömmlicher Halogen-Lampen.

Interieur. Der Innenraum ist ansprechend gestaltet und man hat durchaus den Eindruck, dass sich der Hersteller bemüht hat, hochwertige Materialien zu verarbeiten und dies tadellos. Je nach Kombination von Sitzbezügen, Verkleidungen und Farben sind sieben unterschiedliche Gestaltungen des Interieurs möglich. Das mit Techno-Leder bezogene und mit Bedienelementen für die Audioanlage versehene Lenkrad hat eine ergonomischere Form bekommen. Neu gestaltet präsentieren sich auch die zentralen Instrumente. Tacho und Drehzahlmesser werden in zwei Analog-Rundinstrumenten rechts und links dargestellt. Sie rahmen ein vergleichsweise kleines TFT-Display mit 3,5 Zoll (8,9 cm) Bildschirmdiagonale ein, dessen Informationen nach Wünschen des Fahrers konfigurierbar sind. Der körpergerecht geformten Sitze hinterlassen ebenen ebenso guten Eindruck. Wir gehen davon aus, dass sie langstreckentauglich sind.

"Glühwürmchen-Antrieb. Der neue Fiat 500X ist das erste Modell der Marke, das mit einer neuen Generation von Benzinmotoren mit Turboaufladung angeboten wird. Die mit dem Baureihennamen FireFly (Glühwürmchen) bezeichneten Drei- und Vierzylinder-Triebwerke sind mit einem Otto-Partikelfilter (OPF) ausgerüstet und erfüllen die Emissionsnorm Euro 6d-Temp. Sie sollen effizienter sein, die Kaufkultur ist überraschen gut. Warum Firefly, ist uns nicht so ganz klar. Jedenfalls sind diese Aggregate modular aufgebaut, jeder Zylinder hat 0,33 Liter Hubraum. So ergibt sich für den Dreizylinder ein Hubraum von 1 Liter, die Leistungsdaten lauten 88 kW (120 PS) und 190 Newtonmeter maximales Drehmoment. Dieses Triebwerk ist mit einem Sechsgang-Handschaltgetriebe kombiniert. Der Vierzylinder leistet mit einem Hubraum von 1,3 Liter 110 kW (150 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 270 Nm zur Verfügung, die über ein Doppelkupplungsgetriebe (DCT) und Vorderradantrieb auf die Straße übertragen werden. Dritter Benziner ist der überarbeitete Vierzylinder-Saugmotor 1.6 E-torQ, der 81 kW (110 PS) leistet.

Weiterhin als Diesel lieferbar. Ein technologisches Upgrade erhielten die MultiJet-Turbodiesel. Sie sind nun mit SCR-Katalysator ausgerüstet, der zusammen mit dem Partikelfilter ein Bauteil bildet. Die Selektive Katalytische Reduktion (SCR) verringert mit Hilfe von Harnstoff – im Fahrzeug unter dem Handelsnamen AdBlue verwendet – den Anteil von Stickoxiden im Abgas. So erfüllen die Turbodiesel-Triebwerke des Fiat 500X die neue Emissionsnorm Euro 6d-Temp.

Die Turbodiesel-Palette umfasst drei Versionen. Der mit manuellem Getriebe und Vorderradantrieb ausgerüstete Fiat 500X 1.3 MultiJet bietet 70 kW (95 PS) und ein maximales Drehmoment von 200 Nm bei 1.500 Touren. Als 1.6 MultiJet stellt der Vierzylinder 88 kW (120 PS) und ein maximales Drehmoment von 320 Nm bei 1.750 Kurbelwellenumdrehungen zur Verfügung. Zur Wahl stehen beim Fiat 500X 1.6 MultiJet ein Sechsgang-Handschaltgetriebe und das automatisierte Doppelkupplungsgetriebe DCT (Double Clutch Transmission), beide kombiniert mit Vorderradantrieb. Der Zweiliter-Turbodiesel des Fiat 500X 2.0 MultiJet leistet 110 kW (150 PS), das maximale Drehmoment von 350 Nm liegt bei 1.500 Touren an. Neungang-Automatikgetriebe und Vierradantrieb sorgen für dynamisches Fahrverhalten und hohe Sicherheitsreserven.        

Assistenzen. Klar, dass der neue SUV mit einer Vielzahl elektronischer Fahrassistenzsysteme aufwartet. Serienmäßig sind alle Modellvarianten mit Verkehrszeichenerkennung und Automatischer Geschwindigkeitskontrolle und Spurhalte-Assistent ausgestattet. Optional sind u.a. Totwinkel-Assistent, Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage sowie Autonomer City-Notbremsassistent.

Dank schlüssellosem Zugangs- und Motorstart-System (Keyless Entry & Keyless Go) kann der Fahrzeugschlüssel in der Jacke oder Tasche verbleiben. Beim Ziehen am Türgriff fragt das Kontrollmodul drahtlos den Sicherheitscode ab, bei Verifizierung werden die Türen automatisch entriegelt. Der Motor kann anschließend durch Drücken des Startknopfs angelassen werden, ein herkömmliches Zündschloss gibt es nicht mehr.

Infotainment. Das Entertainmentsystem Uconnect 7‘‘ HD Live, eigentlich ein Infotainmentsystem, gestattet durch die Applikationen Apple Car Play bzw. Android Auto die Einbindung kompatibler Smartphones.  Beim Entertainmentsystem lassen sich u.a.a externe Musikspeicher mittels USB- und AuxIn-Buchse anschließen. Die Bedienung erfolgt in diesem Fall mittels Sprachsteuerung oder über die ins Lenkrad integrierten Regler. Auf dem Bildschirm werden auch das Bild der optionalen Rückfahrkamera oder der Monitor des ebenfalls auf Wunsch lieferbaren TomTom-3D-Navigationssystems dargestellt. Das Automobil bleibt bei Bedarf auch unterwegs stets mit dem Internet verbunden.   

Sicherheit und Fernabfragen. Das System ist um die neue Funktion Mopar Connect erweiterbar. Dessen Schwerpunkte sind Sicherheit, Fernabfrage fahrzeugrelevanter Daten sowie Fernbedienung. Mopar Connect bietet zusammen mit Uconnect LIVE die Funktionen my:Car, eco:Drive, TomTom Live sowie my:Assistant und my:Remote Control. Zu den vielfältigen Möglichkeiten von my:Assistant gehören beispielsweise der Anruf beim Pannenservice, die automatische Kontaktherstellung zu einem Mopar-Kundenbetreuer bei einem Unfall sowie die Funktion, die Türverriegelung über ein Smartphone fernzusteuern. Auch die Fahrzeuglokalisierung, z.B. nach einem Diebstahl, sowie die Sendung eines Alarms, sobald eine voreingestellte Geschwindigkeit überschritten oder ein vorher definierter Bewegungsradius verlassen wird, realisiert my:Assistant. Eine ähnliche Funktion schützt das Fahrzeug bei einem Diebstahl. Sollte es bewegt werden, ohne dass der Zündschlüssel verwendet wird, wird automatisch ein Alarm ausgelöst.

Der Besitzer kann darüber hinaus auch die aktuelle Position des Fahrzeugs ‒ etwa auf einem Großparkplatz ‒ sowie bestimmte Betriebszustände in Echtzeit abfragen, darunter Kraftstoffvorrat, Batterieladung und Reifendruck. Mopar Connect weist den Fahrzeugbesitzer außerdem auf anstehende Routinekontrollen oder Servicearbeiten hin. Quelle: FCA / DMM