US-Airlines planen große Entlassungswellen

„American Airlines to Cut 19,000 Jobs by Oct. 1 When Federal Stimulus Ends“, so und ähnlich lauten die Schlagzeilen in den US-Medien. American Airlines Group Inc. spricht dabei von einer ersten Entlassungswelle, die Piloten, Kabinenpersonal, Mechaniker und viele weitere Belegschaftsmitglieder den Job kosten wird, wenn das „government wage support scheme“ Ende September ausläuft. Zwar bemüht sich Konzernchef Doug Parker um weitere Staatshilfen; aber die Regierung in Washington macht bis jetzt nicht mit.

Den US-Fluggesellschaften geht es nicht besser als den europäischen. Auch bei American, Delta, United & Co. will das Geschäfts nicht so recht anlaufen. Delta Air Lines teilte diese Woche mit, 1.941 Piloten bis auf Weiteres zu beurlauben und bei United könnte es 36.000 Angestellte erwischen. Allen großen US-Anbietern gemein ist, das insbesondere die üblicherweise profitableren Langstrecken nur spärlich gebucht werden. Darüber klagt u.a. auch die Lufthansa. American Airlines drängt nun Washington zu weiteren Milliardenhilfen, andernfalls müssen ab Oktober bis zu 19.000 Angestellte das Unternehmen verlassen.

Noch profitieren US-Fluggesellschaften vom staatlichen Finanzhilfeprogramm über 25 Mrd. USD. Nur dank Steuerzahler könnten die US-Carrier die Gehälter ihrer Angestellten bezahlen, das ist nicht anders wie bei der Lufthansa, die ohne den Steuerzahler längst Pleite wäre. Und wie bei Lufthansa & Co. besteht auch in den USA kaum Aussicht auf eine Besserung der Buchungslage. Das hat natürlich mit der Sorge von privaten wie geschäftlichen Kunden vor den Corona-Ansteckungsgefahren zu tun.

Bei der weltgrößten Fluggesellschaft reichen freiwillige Abgänge, Frühpensionierungen und dergleichen mehr nicht aus, um die Finanznot zu lindern. Und so muss das Management bis Ende 2020 die Belegschaft um ca. 30 % abbauen. Arbeiteten noch im März 140.000 Personen für AA, dürften es bis Ende Jahr weniger als 100.000 sein. In den letzten vier Monaten haben bereits 12.500 Angestellte das Luftfahrtunternehmen verlassen.

AA hat in den letzten Monaten de Bedienung von 15 Regionalairports in den USA aufgegeben. Aktuell werden etwa 50 % der Inlandsstrecken geflogen und 25 % der Überseelinien. Über Auswirkungen auf die zentraleuropäische Organisation der Fluggesellschaft will sich Christian Weiss (Regional Sales Manager Central and Eastern Europe) zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Quelle: CNN / DMM