US-Flughafen Burbank in Betrieb, aber ohne Fluglotsen im Tower

Seit einer Woche befinden sich die USA in einem Shutdown. Hunderte Bundesbedienstete sind im Zwangsurlaub, andere arbeiten erstmal ohne Bezahlung weiter. Auch die Luftfahrt ist betroffen wegen vieler fehlender Arbeitskräfte, darunter auch Fluglotsen.

Der Airport Burbank nahe Los Angeles führt derzeit seinen Flugbetrieb fort, aber es gibt keine Fluglotsen im Tower. Am Boden müssen die Piloten ankommender und startender Flugzeuge den Betrieb selbst koordinieren. Foto BUR

So ist der Flughafen Hollywood Burbank nahe Los Angeles seit Montagnachmittag ohne Fluglotsen im Tower in Betrieb, da der Shutdown die Personalnot in den gesamten USA verschärfte, insbesondere auch an weiteren großen Airports. Am 06. Oktober um 16:15 Uhr Ortszeit gab die Federal Aviation Administration (FAA) bekannt, dass in Burbank keine Fluglotsen zur Verfügung stehen würden und der Flugverkehr aus Sicherheitsgründen „verlangsamt“ werden muss.

Der Hollywood Burbank Airport (IATA-Code: BUR) ist ein Regionalflughafen in Bubank im Großraum Los Angeles. Er liegt etwa 20 km nördlich der Innenstadt von Los Angeles. Mit dem Pkw ist der Flughafen über die Ausfahrt 139 der Interstate 5 erreichbar. Des Weiteren bestehen mehrere Busverbindungen, darunter direkt nach Hollywood. Er verfügt auch über einen eigenen Bahnhof, über den Amtrak und Metrolink mehrere Regional- und Fernverkehrsbindungen anbieten, u. a. mit Pacific-Surfliner-Zügen und auf der Strecke von Los Angeles nach Seattle.

Anstatt dass Fluglotsen im Tower arbeiten und An- und Abflüge sowie die Bodenservices koordinieren und steuern, wurden deren Aufgaben an das TRACON-Zentrum der FAA für Südkalifornien in San Diego übergeben – TRACON-Einrichtungen verwalten normalerweise nur abfliegende und ankommende Flugzeuge an großen Flughäfen in den USA. 

Die Bodenbewegungen in Burbank müssen von den Piloten koordiniert werden, anstatt von einem Fluglotsen mit umfassendem Überblick über das Geschehen auf dem Flugfeld.

Die Entscheidung, dem Airport Burbank am Montagnachmittag, 06. Oktober 2025 den Status „ATC Zero“ zu verleihen, fiel nur wenige Stunden, nachdem US-Verkehrsminister Sean Duffy zugegeben hatte, dass die Personalstärke in einigen großen Flugsicherungszentren seit dem Shutdown (Regierungsstillstand) um bis zu 50 % reduziert worden ist. Fluglotsen gelten in den Vereinigten Staaten eigentlich als systemrelevante Arbeitskräfte. Und von ihnen wird auch während eines Regierungsstillstands erwartet, dass sie zur Arbeit erscheinen. Sie werden jedoch nicht bezahlt, bis der Gesetzgeber den Finanzierungsstreit beigelegt hat. 

Neben Burbank hat der Mangel an Fluglotsen u.a. an den großen Flughäfen von Denver, Las Vegas und Phoenix Skyharbor zu Verspätungen und Störungen geführt. 

Die National Air Traffic Controllers Association (NATCA) forderte ihre Mitglieder auf, weiterhin zur Arbeit zu erscheinen, und erklärte: „In dieser kritischen Phase ist es wichtiger denn je, dass wir der Situation gerecht werden und weiterhin das gleichbleibend hohe Niveau an öffentlichen Dienstleistungen erbringen, das wir täglich erbringen“, so NATCA. „NATCA billigt, unterstützt oder duldet keine Bundesangestellten, die an koordinierten Aktivitäten (Streiks, einfach nicht zur Arbeit erscheinen etc.) teilnehmen oder diese billigen, die die Kapazität des NAS [National Airspace System] negativ beeinflussen“, heißt es in der Erklärung weiter.

Bei früheren Regierungsstillständen blieben Fluglotsen und andere wichtige, vom Staat bezahlte Luftfahrtmitarbeitende zuhause, weil sie es sich schlicht nicht leisten konnten, zur Arbeit zu erscheinen oder weil sie sich krank meldeten, um mit einem Zweitjob wie dem Fahren für Uber oder DoorDash weiter Geld verdienen zu können.

Da der Shutdown ohne Anzeichen einer Lösung weitergeht, dürfte dies in den kommenden Tagen zu einem wachsenden Problem werden, insbesondere für Geringverdiener wie die 50.000 Flughafensicherheitsmitarbeiter der TSA.

Letzte Woche warnte die US-Luftfahrtindustrie die Gesetzgeber, dass ein Regierungsstillstand die Flugsicherheit gefährden könnte, da er „die Redundanzen und Sicherheitsmargen, auf denen unser National Airspace System aufbaut, beeinträchtigen“ würde. Quelle: DMM