US-Reisebranche gerät immer mehr in Schieflage

Geschäftsreise

Die USA geraten in eine politische Krise – und diesmal finden die Turbulenz nicht in der Luft statt, wie man sie vom Fliegen her kennt. Während der Regierungsstillstand in seine fünfte Woche geht, trifft er die Flughäfen, Fluggesellschaften und die Reisebranche des Landes mit der Wucht eines ausgefallenen Triebwerks.

Von unbezahlten Fluglotsen über verunsicherte Business Traveller und private Reisende bis hin zu immer öfter abgesagten Geschäftsreisen – die Kosten der politischen Blockade steigen stündlich. „Der Stillstand muss jetzt beendet werden“, erklärte Geoff Freedman, Präsident und CEO der U.S. Travel Association, nach einem Treffen im Weißen Haus mit Vizepräsident James David Vance und Verkehrsminister Sean Duffy.Freedman forderte, der US-Kongress sollte eine klare Übergangsfinanzierung verabschieden, um die Stabilität wiederherzustellen, amerikanische Arbeitsplätze zu schützen und einen sicheren und zuverlässigen Reiseverkehr zu gewährleisten.

Freedman warnte, dass durch den Shutdown jede Woche Reiseausgaben in Höhe von mehr als 1 Mrd. US-Dollar verloren gehen – und dass inzwischen bereits 60 % der Amerikaner ihre Reisepläne überdenken. „Geschäftsreisende sagen Meetings und Kongresse ab“, sagte er. „Die Auswirkungen verstärken sich, je näher Thanksgiving (immer am 4. Donnerstag im November) rückt.“

Der Shutdown begann am 01. Oktober, als die Abgeordneten die Finanzierung für das Haushaltsjahr 2026 nicht genehmigten. Kern des Konflikts: ein erbitterter Streit über die Gesundheitsausgaben und andere dem Haushalt beigefügte politische Bestimmungen.

Seit Beginn des Regierungsstillstands ist mehr als ein Monat vergangen, und der Kongress hat noch immer keine Einigung über die Wiederherstellung der Finanzierung erzielt. Dies führt zu geschätzten Einnahmeverlusten von über 4 Mrd. US-Dollar für die amerikanische Reisebranche.

„Dieser Shutdown richtet echten, irreparablen Schaden an“, betonte Reiseverbands-Chef Geoff Freeman.  Tag für Tag müssen sich Flugreisende mit längeren Warteschlangen an den Sicherheitskontrollen herumschlagen und auch mit Flugverspätungen rechnen. Flughäfen reduzieren Flüge, und ganze Kontrolltürme sind außer Betrieb. Je länger sich das hinzieht, desto verheerender werden die Folgen sein – für die Gemeinden, für kleine Unternehmen und für das ganze Land. Der Kongress muss jetzt handeln und die Regierung wieder arbeitsfähig machen.“

U.S. Travel verfolgt die anhaltenden wirtschaftlichen Folgen anhand seines Echtzeit-Kostenzählers, der die 4 Mrd. Dollar-Grenze überschritten hat. Quelle: US Travel Association / DMM