USA halten weiter am Einreiseverbot für Europäer fest

Anders als Kanada, das unter sehr strengen Auflagen ab 07. September 2021 vollständig geimpfte Europäer wieder ins Land lassen will, sieht die US-Regierung keine Möglichkeit, Europäer wieder ins Land zu lassen. Das trifft vor allem auch die Geschäftsreisbranche aber auch den Leisure-Tourismus, beide im Fall der Transatlantikrouten wichtige Einnahmequellen der Airlines.

Die USA halten am Einreiseverbot für Europäer fest. Foto: NY JFK

"America is back", verkündet die neue US-Regierung unmittelbar nach dem Präsidentenwechsel, um den europäischen Verbündeten zu versichern, dass die transatlantischen Beziehungen mit Joe Biden als US-Präsident wieder aufleben werden. Nun sind auch US-Touristen zurück in Europa, nachdem die Europäische Union empfohlen hatte, die Beschränkungen für Reisende aus den USA zu lockern. Doch trotz steigender Impfraten in Deutschland und weiteren EU-Ländern verweigern die USA Europäern weiterhin die Einreise. Begründung: Die hoch infektiösen Coronavarianten breiten sich in der EU wieder aus. In der deutschen Wirtschaft wächst der Unmut. Wir erinnern uns: Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 hatte der damalige Präsident Donald Trump ein weitgehendes Einreiseverbot für Europäer in Kraft gesetzt. Der Reise-Bann gilt bis heute. Zwar sind Ausnahmegenehmigungen möglich, aber dieser Prozess dauere „quälend lange“, beklagen Wirtschaftsvertreter.

Die Delta-Variante macht inzwischen in den USA landesweit etwa 83 Prozent der Fälle aus und hat zu einem sprunghaften Anstieg der Covid-19-Fälle geführt. In den letzten zwei Wochen haben die Fälle landesweit um 171% zugenommen, und die Todesrate sei im Vergleich zur Vorwoche um 19% gestiegen. Die Entscheidung kommt nur eine Woche, nachdem das CDCP (Centers for Disease Control and Prevention) den US-Bürgern von Reisen ins Vereinigte Königreich abriet.

Während Brüssel die EU-Mitgliedsländer im Juni aufgefordert hatte, die Beschränkungen für Reisende aus den Vereinigten Staaten nach und nach aufzuheben und US-Amerikaner auch nach Deutschland dürfen (aber mit Corona-Test- bzw. Impfnachweisen), bleibt das Weiße Haus stur. Da half auch das Vorsprechen von Angela Merkel bei ihrem Abschiedsbesuch bei US-Präsident Joe Biden nichts. Biden hatte lediglich geäußert, die Regierung wolle sich mit dem Thema befassen. Eine Zusage aber in Sachen Öffnung er Grenzen hatte er nicht gegeben. 

„Wir haben die Lockerung von Reiserestriktionen im Blick. Wir verstehen die Notwendigkeit", hatte US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas bei einer gemeinsamen Pressekonferenz betont. Und weiter: „Wir entscheiden auf Basis der uns vorliegenden Gesundheitsdaten. Wir arbeiten daran, so schnell es geht.“ Die Chancen auf eine baldige Öffnung sind nach DMM-Informationen gering: Der US-Tourismus ist momentan sehr stark auf das Domestic-Geschäft fokussiert. Die Erlaubnis für eine Öffnung dürfte vermutlich erst zum Jahresende kommen, abhängig davon, wie sich Corona weiter entwickelt.  Das USA-Sommergeschäft ist für die Reiseveranstalter gelaufen und auch für den Herbst gibt es nun wenig Hoffnung. Ganz besonders ärgerlich aber ist die Situation für die zahlreichen Firmen und deren Dienstreisen. Quelle: USA.Gov. / DMM