Im Gegensatz zu Flügen über dem Meer, wo Überschallgeschwindigkeiten bislang erlaubt sind, soll mit dem Testgebiet über Land die Sicherheit der Flugversuche erhöht werden. SSFA erhofft sich, Firmen wie Boom oder Aerion mit dem Testluftraum anzulocken, die an zivilen Überschallflugzeugen arbeiten. Dadurch möchte sie die Luftfahrtindustrie in der Region Moses Lake im US-Bundesstaat Washington mit neuen Jobs stärken und den Ort zu einem Testflugzentrum machen.
Ins Leben gerufen wurde die Initiative von Luftfahrt- und Industrievereinigungen aus dem nordwestlichen Bundesstaat sowie der Eigentümergesellschaft des Grant County International Airport, wo einst auch die Concorde getestet worden war. Auch der Lobbyverband Aerospace Future Alliance ist beteiligt, in dessen Vorstand u.a. je ein Manager von Boeing sowie von Mitsubishi sitzt. Boeing stieg Anfang dieses Jahres bei Aerion ein und lässt seine eigenen Testflüge u.a. in Seattle abheben, unweit von Moses Lake. Mitsubishi befindet sich schon direkt vor Ort und betreibt für seinen Spacejet ein Testzentrum am Grant County International Airport.
Bei ihrer Idee für einen Korridor hofft die Organisation auf Zustimmung und Unterstützung der US-Luftfahrtbehörde FAA. Bereits im Sommer hatte die Behörde Gesetzesänderungen beantragte, welche Flugzeugherstellern die Testflüge von zivilen Überschallflugzeugen künftig erleichtern sollen. Die neuen Regularien sollen bisherige Lautstärke-Limits lockern und es Herstellern einfacher machen, eine Erlaubnis für Testflüge zu erhalten. Bis heute kommen weder Boom noch Aerion so richtig voran mit ihren Jets. Das größte Problem: Immense Treibstoffverbräuche, die um ein Vielfaches über denen herkömmlicher Passagierjets liegen, verbunden mit einer katastrophalen Umweltbilanz. Quelle: Grant County International Airport / DMM