VDA für RDE-Straßentests

Die deutsche Automobilindustrie spricht sich für die Einführung von Schadstoffemissionsmessungen auf der Straße (sog. Real Driving Emissions, RDE) aus, meldet der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA).

Eine Schadstoffreduktion unter „realen Bedingungen“ leistet einen erheblichen Beitrag für eine bessere Luftqualität. Zudem können damit Unterschiede zwischen den Emissionswerten, die im Prüfzyklus ermittelt werden, und Emissionswerten, die sich durch Fahrprofile „auf der Straße“ ergeben, verringert werden. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) unterstützt auch den neuen Prüfzyklus WLTP, der das bisherige nsägliche Messverfahren (NEFZ) ablösen wird. Beides, RDE und WLTP, schafft mehr Klarheit, Transparenz und Sicherheit für die Kunden, lässt der VDA nun wissen.
 
Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), betonte: „Das geplante Einführungsdatum für die RDE-Regulierung im Jahr 2017 unterstützen wir. Allerdings ist die heutige Entscheidung der EU-Mitgliedstaaten im Technical Committee on Motor Vehicles (TCMV) in Brüssel äußerst ambitioniert. Sie stellt Automobilhersteller und Zulieferer vor große technische und wirtschaftliche Herausforderungen. Es ist bedauerlich und unverständlich, dass es im Vorfeld das eigentlich obligatorische Impact Assessment nicht gegeben hat. Damit fehlt die Folgenabschätzung dieser geplanten Maßnahmen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie in Europa. Zudem wurden Zweifel an der Zahlenbasis und den Berechnungen, auf die sich der Kommissionsvorschlag stützt, bis zuletzt nicht ausgeräumt.“
 
Wissmann wies darauf hin, dass es nicht den einen bestimmbaren Wert für Verbrauch und Schadstoffausstoß auf der Straße gäbe. Beides hänge von vielen Faktoren ab, wie z. B. den Witterungsverhältnissen, der Fahrweise oder dem Verkehrsgeschehen: „Jede Fahrt, selbst mit dem gleichen Modell auf der gleichen Strecke, ist anders. Deshalb ist es wichtig, dass das neue Messverfahren diese ganze Bandbreite realistisch abbildet. Die konkrete Ausgestaltung der Regulierung muss klare Messbedingungen setzen, die Vergleichbarkeit und Rechtssicherheit ermöglichen“, so Wissmann.

Nach wie vor macht sich der VDA stark für den Selbstzünderantrieb. „Der Diesel ist der effizienteste Verbrennungsmotor, er braucht bis zu 25 % weniger Kraftstoff als ein Benziner, und sein CO2-Ausstoß ist um bis zu 15 % niedriger", heißt es in der Notiz. Eine durch Brüssel erzwungene teilweise Substitution des Diesel durch Pkw mit Ottomotor würde die CO2-Emissionen von neu zugelassenen Pkw in der EU automatisch erhöhen. Dies könne nach Ansicht Wissmann's nicht das Ziel einer europäischen Klimaschutzpolitik sein. Fragt sich dann aber, warum deutsche Autobauer in den USA höhere CO2-Angaben machen müssen... Quelle: DMM / VDA