VDR fordert bessere Schutzkonzepte für Bahnreisende

Die bisher ergriffenen Maßnahmen der Deutschen Bahn zur Eindämmung von COVID-19 sind aus Sicht des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) nicht ausreichend. Die Sicherheits- und Hygienekonzepte für Bahnfahrgäste bedürfen umfangreicher Nachbesserungen, damit Unternehmen den größtmöglichen Gesundheitsschutz ihrer Geschäftsreisenden sicherstellen können.

Dem VDR genügen die Schutzmaßnahmen der DB für deren Fahrgäste nicht. Foto: DB

„Der aktuelle Trend zeigt, dass Mitarbeiter eher zum Dienst- oder Mietwagen greifen, als in die Bahn zu steigen. Diese Verschiebung innerhalb der Verkehrsträger ist beunruhigend, denn in den letzten Jahren haben Unternehmen viel dafür getan, ihre Mitarbeiter zur Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel zu bewegen,“ sagt VDR-Vizepräsidentin und Leiterin des VDR-Fachausschusses Bahn Inge Pirner. „Derzeit können Travel Manager ihren Mitarbeitern nicht guten Gewissens zu einer Bahnfahrt raten,“ so Pirner weiter.

Ein sicheres Angebot auf der Schiene muss aus Sicht des VDR bestimmte Standards erfüllen. Dazu hat der Verband ein Positionspapier mit Lösungsvorschlägen entwickelt. Diese umfassen die folgenden Anforderungen:

  • Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während der Fahrt, an Bahnsteigen und Bahnhöfen
  • Maskenpflicht durchsetzen und überwachen sowie Nicht-Einhaltung konsequent ahnden
  • bundesweit einheitliche Bußgeldregelung
  • eine Lösung finden für die Erhebung einer Strafzahlung durch die Bahnangestellten, beispielsweise als höheres Beförderungsgeld, wie es bereits diskutiert wird
  • klare Verantwortlichkeiten zum Umgang mit Reisenden festlegen, die per Attest von der Maskenpflicht befreit sind
  • Filteranlagen der Fernverkehrszüge durch HEPA Filter modernisieren, um die Ansteckungsgefahr über Aerosole zu verringern
  • Desinfektionsspender an Ein- und Ausgängen der Züge anbringen mit Pflicht zur Händedesinfektion
  • verpflichtende Sitzplatzreservierung einführen, um eine konsequente Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen, die maximale Belegung zu kontrollieren und das Einhalten von Abständen zu gewährleisten

Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, ihren Mitarbeitern größtmögliche Sicherheit für dringend notwendige Dienstreisen zu bieten und dabei die Unternehmensziele nicht aus dem Blick zu verlieren. Unterschiedliche Standards der Anbieter sowie verschiedene Regelungen der Bundesländer bei ein und demselben Verkehrsträger erschweren diese Aufgabe. „Es liegt auf der Hand, dass diese Zeiten für alle Beteiligten große Herausforderungen mit sich bringen, aber jede Maßnahme dient dazu, die Sicherheit für die Reisenden und damit für die Gesellschaft insgesamt zu erhöhen,“ so Pirner. Quelle: VDR / DMM