VDR teilt Skepsis eines Bill Gates nicht

Ob und wann die Corona-Pandemie jemals zu besiegen ist, weiß derzeit niemand. Aber das Thema beschäftigt unzählige Unternehmen weltweit und deren Geschäftsreisende erst recht. Aktuell werden geschäftliche Kontakte über Kontinente und Ländergrenzen hinweg zu einem großen Teil per Videoconferencing bzw. vom Home-Office aus erledigt.

Auf einer Online-Konferenz der „New York Times“ hat Bill Gates vor Kurzem seine Sichtweise der Arbeitswelt von morgen kund getan. Gates, der 1975 gemeinsam mit Paul Allen das Unternehmen Microsoft gegründet hatte und heute als eine der reichsten Persönlichkeiten mit einem geschätzten Vermögen von 110 Mrd. USD gilt, hatte sich vor zwölf Jahren aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und ist seither über die von ihm und seiner Frau gegründeten wohltätigen Bill & Melinda Gates Foundation hauptsächlich als Philantrop aktiv. Seiner Meinung nach wird in Zukunft mehr als die Hälfte aller Geschäftsreisen (Stand 2019 weltweit mehr als 10 Mrd. Dienstreisen, berücksichtigt alle Verkehrsträger) entfallen. Einen massiven Abschwung soll es zudem bei den Bürotagen geben: minus 30 %, zitiert ihn die New York Times.

Die Einschätzung Bill Gates‘ teilt auch ein Umfrageergebnis der Unternehmensberatung Deloitte. Danach sollen 66 % der befragten Finanzvorstände erklärt haben, sie planten verstärkt auf Remote Working zu setzen. Im Klartext: Beschäftigte verrichten ihre Tätigkeiten ganz oder teilweise außerhalb der Gebäude des Arbeitgebers, also im Home-Office. Man spricht dann auch von mobiler Arbeit.

Der VDR ist nicht ganz so skeptisch, auch wenn der wichtigste europäische Geschäftsreiseverband anerkennen muss, dass Corona als Beschleuniger der Digitalisierung und damit der Zukunft der Arbeit sorgen wird, also auch für vermehrte „virtuelle Dienstreisen“. Nichtsdestotrotz ist VDR-Präsident Christoph Carnier davon überzeugt, dass es zu einer Erholung der Geschäftsreiseaktivitäten kommen wird, wenngleich nicht in dem Maße der Corona-Vorzeit. Denn Geschäftsreisen haben seit jeher eine besondere volkwirtschaftliche Bedeutung. Sie dienen einem unternehmerischen Zweck und sind ein Motor der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.  Geschäftsreisen werden auch in Zukunft ein essentielles Instrument sein, um Betriebsabläufe aufrecht zu erhalten und um aus dem Rezessionstal wieder herauszukommen. Quelle: New York Times / VDR / DMM