Verbesserungen im E-Netz Mainfranken

Noch leistungsfähiger und zuverlässiger sollen die Regionalverkehre im E-Netz Mainfranken ab Dezember 2021 sein. Dazu schreibt die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund die Regionalverkehre in diesem von Würzburg ausgehenden Netz aus.

Die Vergabe der Leistungen erfolgt in einem europaweit bekanntgemachten offenen Vergabeverfahren. Angebote können bis Mai 2019 abgegeben werden. Der Zuschlag erfolgt voraussichtlich Mitte 2019. Die Vertragslaufzeit erstreckt sich über einen Zeitraum von 6 Jahren, von Dezember 2021 bis Dezember 2027. Die vergleichsweise kurze Vertragslaufzeit wurde gewählt, weil die Strecken ab Ende 2027 in ein größeres Wettbewerbsnetz integriert werden sollen. Ausgeschrieben wird ein Leistungsvolumen von ca. 4,75 Mio. Zugkilometern (Zkm), davon jeweils ca. 0,2 Mio. Zkm in Hessen und Baden-Württemberg.

Zum Wettbewerbsprojekt „Mainfranken“ gehören folgende Strecken: 
•   Würzburg – Nürnberg
•   Würzburg – Bamberg
•   Würzburg – Lauda
•   Würzburg – Gemünden
•   Würzburg – Marktbreit
•   Gemünden – Schlüchtern
•   Gemünden – Aschaffenburg 

Das bestehende Fahrplanangebot wird punktuell und bedarfsgerecht ausgebaut, beispielsweise durch Kapazitätserweiterungen auf der stark ausgelasteten ICE-Strecke Würzburg – Nürnberg. Zugleich wird das Regionalbahn-Angebot zwischen Würzburg und Lauda sowie auf der Strecke Würzburg – Bamberg auf einen durchgehend täglichen Stundentakt erweitert. Im engeren Einzugsbereich Würzburgs wird das bestehende halbstündliche Regionalbahn-Angebot montags bis freitags auf den frühen Nachmittag (zur Stunde 14 Uhr) ausgedehnt. Mit Start des Wettbewerbsnetzes Mainfranken werden im RB-Verkehr Würzburg – Lauda ausschließlich barrierefreie Elektro-Triebzüge zum Einsatz kommen und das Zugangebot auf stündliche Bedienung ausgeweitet.

Auch auf hessischer Seite der Strecke Gemünden (Main) – Schlüchtern wird das Fahrtenangebot ausgeweitet: Ab Dezember 2021 besteht ein täglicher, lückenloser 2-Stunden-Grundtakt zwischen Jossa und Schlüchtern  mit neuen Frühverbindungen an Sonntagen gegen 8 Uhr und zusätzlichen täglichen Abendverbindungen nach 20 Uhr (Schlüchtern: Ankunft aus Würzburg 20:22 Uhr, Abfahrt nach Würzburg 20:38 Uhr). Hervorzuheben ist auch die Einrichtung einer neuen Frühverbindung montags bis freitags ab Jossa um 06:36 Uhr nach Würzburg Hbf (an 07:34 Uhr) sowie die Schließung einer abendlichen Angebotslücke an Samstagen und Sonntagen.  

Deutlich verbessern wird sich die Situation an den großen Knotenbahnhöfen der Region: Zum Betriebsstart im Dezember 2021 werden die Bahnhöfe Würzburg und Schweinfurt barrierefrei sein. Auch die neuen Stationen Würzburg-Heidingsfeld Ost (Strecke Würzburg – Marktbreit – Ansbach) und Würzburg-Heidingsfeld West (Strecke Würzburg – Lauda) werden nach aktuellem Planungsstand als attraktive und barrierefreie Verknüpfungspunkte zum Würzburger Stadtverkehr zur Verfügung stehen und ebenfalls mindestens stündlich bedient. 


Hohe Qualitätsanforderungen. Um den Fahrgästen einen hohen Komfort und umfangreichen Service zu bieten, gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung, Störfallmanagement, Sitzplatzkapazitäten, Sauberkeit und Serviceorientierung.
Das Verkehrsunternehmen ist verpflichtet, alle Züge und Zugkilometer zu 100 % mit mindestens einem Zugbegleiter zu besetzen. Die Sitzplatzkapazitäten werden entsprechend der erwarteten Nachfrage, unter besonderer Berücksichtigung des Berufs-/ Schülerverkehrs, vorgegeben. Abweichungen von den vertraglich vereinbarten Leistungen werden durch Entgeltminderungen (sogenannten Pönalen) bestraft. In diesem Netz kommt das neue Pünktlichkeitsmesssystem der BEG zur Anwendung, durch das Verspätungen abhängig von ihrer Dauer pönalisiert werden.
Des Weiteren muss das Unternehmen mit dem Netz am Qualitätsmesssystem der BEG teilnehmen. Quelle: BEG / DMM