Verbrenner auch im Juli 2022 auf der Verliererstraße

In Deutschland wurden im Juli 205.900 Pkw neu zugelassen und damit 13 % weniger als im Juli des vergangenen Jahres. In den ersten sieben Monaten des aktuellen Jahres wurden insgesamt 1,4 Mio. Neufahrzeuge zugelassen, das sind gut 11 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Im Juli 2022 wurden 205.911 Pkw neu zugelassen und damit -12,9 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Neuzulassungen für gewerbliche Halter gingen um -12,8 % zurück, ihr Anteil betrug 65,1 %. Die privaten Neuzulassungen (34,8 %) nahmen um -13,1 % ab.

Unter den deutschen Marken verzeichnete Porsche (+5,0 %) als einzige Zugewinne in der Neuzulassungsstatistik. Bei allen weiteren deutschen Marken zeigten sich Rückgänge, die bei Smart (-85,0 %), Ford (-29,5 %) und Mercedes (-23,0 %) am stärksten ausfielen. Trotz Einbußen von -19,8 % wies VW mit 19,4 Prozent dennoch den größten Anteil an den Neuzulassungen aus.

Bei den Importmarken erreichte Tesla mit +142,1 % den größ­ten prozentualen Zuwachs, der Anteil dieser Marke an den Fahrzeug­zulassungen im Juli betrug 0,6 %. Zulassungssteigerungen von 20 % und mehr erreichten Land Rover (+62,2 %/0,7 %), DS (+43,8 %/0,2 %), Alfa Romeo (+26,5 %/0,1 %) und Dacia (+23,5 %/2,8 %). Rückgänge von mehr als 40 Prozent büßten hingegen die Importmarken Mazda (-61,4 %/0,6 %), Honda (-44,8 %/0,2 %), Mitsubishi (-44,8 %/1,0 %) und Renault (-43,1 %/2,0 %) ein. Der größte Neuzulassungsanteil entfiel auf Skoda (+1,8 %) mit 6,4 %, gefolgt von Hyundai (-6,7 %) und Seat (+9,2 %) mit einem Anteil von je 4,6 %.

Mit 27,4 % waren die meisten Neuwagen den SUVs zu­zuordnen (-3,0 %). Die Kompaktklasse erreichte trotz eines Rück­gangs von -20,7 % einen Anteil von 16,4 % und war damit das zweitstärkste Segment vor den Kleinwagen (12,4 %/-25,8 %) und den Geländewagen (11,7 %/-3,9 %). Die Segmente Großraum-Vans (3,0 %/+40,0 %), Oberklasse (1,1 %/+6,2 %) und Utilities (4,6 %/+6,1 %) konnten im Juli hingegen die meisten Zugewinne verzeichnen. Die übrigen Segmente Mini-Vans (0,6 %/-57,1 %), Minis (5,0 %/-31,4 %), Mittelklasse (8,7 %/-24,6 %), Sportwagen (1,1 %/-21,1 %), Wohnmobile (3,2 %/-21,0 %) und Obere Mittel­klasse (2,7 %/-17,0 %) lagen wiederum hinter dem Ergebnis des Vorjahresmonats.

14,0 % der Neuzulassungen waren Elektro (BEV) Pkw. Mit 28.815 Neuwagen lag diese Antriebsart um +13,2 % über dem Ergebnis des Vorjahresmonats. 59.962 Neuwagen verfügten über einen hybriden Antrieb und bewirkten einen Anteil von 29,1 % (-14,1 %), darunter 23.712 Plug-in-Hybride (11,5 %/-21,4 %). Insgesamt wurden 2022 bislang knapp 639.000 Pkw mit einem alternativen Antrieb registriert. Dazu zählen neben Elektroautos, Hybride mit und ohne Stecker, Mild-Hybride, Gas-Pkw und Brennstoffzellenfahrzeuge. Somit wiesen 44 Prozent aller Neuwagen in Deutschland einen alternativen Antrieb auf (Jan.-Juli 2021: 39 %). Demgegenüber wurden zwischen Januar und Juli rund 287.000 Diesel-Pkw neu zugelassen. Das sind 20 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Diesel-Anteil ist damit auf 20 % gesunken (Vorjahreszeitraum: 22 %). Die Neuzulassungen von 74.094 Pkw mit Benzinmotoren nahmen um -20,5 % ab, ihr Anteil betrug 36,0 %. Die Anzahl von 41.386 dieselbetriebenen Pkw ging gegenüber dem Vorjahresmonat um -11,3 % zurück, ihr Anteil betrug 20,1 Prozent. Ein Anteil von 0,7 Prozent entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Flüssiggas (1.401 Pkw/+43,7 %), 0,1 Prozent entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Erdgas (195 Pkw/-31,6 %).

Der durchschnittliche CO2-Ausstoß ging um -3,1 % zurück und betrug 119,0 g/km.

Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 besteht im aktuellen Jahresverlauf ein Absatzdefizit in Höhe von 34 %. Das entspricht 737.900 Einheiten. Weiterhin dämpfen der Mangel an Vor- und Zwischenprodukten, die hohen Rohstoffpreise sowie die allgemeine Verunsicherung aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine den Markt und die Produktion. 

Der Auftragseingang aus dem Inland ist auch im Juli gesunken und lag um 32 % unter dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn gingen 1 % weniger Aufträge ein als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der ausländische Auftragseingang legte erstmals seit Juni 2021 zu. Hier ist ein Plus von 3 % gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Betrachtet man jedoch die ersten sieben Monate des aktuellen Jahres, gingen bei den deutschen Herstellern insgesamt 12 % weniger Aufträge von Kunden aus dem Ausland ein. 

Die Pkw-Produktion in Deutschland ist im Juli den dritten Monat in Folge gestiegen: Die deutschen Hersteller fertigten 263.400 Pkw (+7 %). Seit Jahresbeginn wurden 1,9 Mio. Pkw in Deutschland produziert, 2 % weniger als in den Monaten Januar bis Juli des Vorjahres. Das Produktionsniveau aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 ist noch weit entfernt und wurde im aktuellen Jahresverlauf um 32 % unterschritten. 

Mit 209.600 exportierten Neufahrzeugen lag der Export im Juli dieses Jahres um 18 % oberhalb des schwachen Vorjahresniveaus. Im Jahresverlauf wurden knapp 1,5 Mio. fabrikneue Pkw exportiert. Das sind 3 % weniger als im Vorjahr. Das Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 wird um 31 % unterschritten. Quelle: KBA / VDA / VDIK / DMM