Verbrennerautos werden bald unverkäuflich

Was in Norwegen schon jetzt der Fall ist, Verbrennerautos sind dort praktisch unverkäuflich geworden - der norwegische Gebrauchtwagenmarkt für Benziner und Diesel steht vor dem Zusammenbruch - wird schon in wenigen Jahren auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz passieren. In Norwegen, globales E-Mobilitätsland Nr. 1, steht das Aus von Benzin- und Dieselautos bevor. Der Neuzulassungsanteil liegt aktuell nur noch bei 21 % (11,1% Benziner, 9,9% Diesel).

Mehr Leistung, mehr Drehmoment, mehr Platz, niedriger Schwerpunkt, weniger Verschleißteile und weniger Wartung und um Längen umweltfreundlicher. Zudem sinken die Fahrzeugpreis für BEV und sie werden in den kommenden Jahren noch sehr viel günstiger werden, günstiger jedenfalls als Verbrenner, sagen Wirtschaftsforschungsinstitute voraus. Das Bessere setzt sich wohl auch in der D-A-CH-Region durch. Nicht zuletzt wegen der hohen staatlichen Förderung liegt der Anteil rein elektrischer Fahrzeuge (BEV) in Norwegen landesweit inzwischen bei 52,8%, hinzu kommen Plug-In Hybride mit einem Anteil von 17,4 % und Hybride (von außen nicht aufladbar) mit 8,8 %. Deutlich wird, dass auch Plug-In Hybride kaum noch Käufer finden und eher zur Kategorie Verbrenner gezählt werden. Laut EU stehen die Plug-in-Hybride wie natürlich auch die Benziner und Diesel bis Mitte 2035 auf der "Abschussliste". 

Für Deutschland, Österreich und Schweiz sagen Fachleute eine ähnliche Entwicklung wie in Norwegen vorher. Hinzu kommt, dass sich hier zu Lande die Literpreise für Benzin und Diesel in den kommenden zwei bis drei Jahren der 2-Euro-Marke nähern werden. Weil batterieelektrisch Automobile wesentlich effizienter und im Unterhalt kostengünstiger sind als Verbrenner, zeigt sich schon jetzt die Abwärtsspirale bei den TCO für Verbrenner (zum Schlechteren hin). Sprich: Das Restwertverhalten vor allem der Diesel sackt in den Keller; die Autos verlieren nach drei, vier Jahren einen Großteil ihres Werts. Anders ausgedrückt: Wer jetzt noch ein Benzin- oder Dieselfahrzeug kauft, wird es in zwei, drei Jahren kaum noch loswerden und wenn doch, dann zu einem ganz schlechten Erlös. Ein weiteres Signal, wichtig für Freiberufler, Selbstständige und Mobilitätsmanager: Leasingexperten gehen davon aus, dass die Leasingraten für Verbrenner deutlich steigen werden.

Zu den beliebtesten Elektroautos in Norwegen gehören der Audi e-tron, der Mercedes EQC 400 sowie der VW e-Golf. Auf Platz vier folgt der Newcomer Polestar 2. Das Tesla Model 3 landet inzwischen auf Platz 9. Doch schon jetzt gibt es viele Vorbestellungen für das neue Tesla Model Y und auch für den VW ID.3, der ab September in Norwegen zu haben ist. Ganz starke Verkaufszahlen hatte in den letzten Jahren auch der BMW i3, lange Zeit die Nr. 1. Quelle: Dagens Næringsliv (DN) / DMM