Vergleichsportale für Flugbuchungen sind keine gute Idee

Flugreisen über ein Vergleichsportal im Netz zu buchen ist bequem, aber oft nicht die billigste Lösung, ergab eine Untersuchung der Stiftung Warentest.

Auf den Portalen kosten Flüge oft deutlich mehr als direkt bei der Airline, das zeigt eine Stichprobe der Stiftung Warentest für 22 Flüge mit 4 Fluggesellschaften. Bei Opodo war in einem Fall sogar fast das Doppelte des Airline-Preises fällig. Sicher sieht sich auch der eine oder andere selbstständige Geschäftsreisende auf den diversen Flugportalen nach günstigen Flugverbindungen um. Hunderte Fluglinien und mögliche Verbindungen machen das Angebot unübersichtlich. Vergleichsportale im Internet werden oft zu Rate gezogen. Nicht immer eine gute Idee, wie Stichproben bei den Portalen Bravofly, Opodo, Fluege.de, Flug24.de, Airline-direct.de und Billigfluege.de beweisen.

Stiftung Warentest verglich 22 Flüge mit vier Airlines von Berlin nach München und Palma de Mallorca, von Hamburg nach Oslo und von Düsseldorf nach Paris. Fast immer war der Preis inklusive aller Leistungen beim Vergleichsportal höher als direkt bei der Airline: Im Schnitt musste gut ein Drittel mehr bei den Vergleichsportalen bezahlt werden, in einem Fall bei Opodo fast das Doppelte.

Der Grund: Portale bekommen von Fluggesellschaften keine Provision, müssen aber Geld verdienen. Die Lösung: Sie bieten Serviceleistungen der Airlines mit Aufschlag an. Kostet das Aufgabegepäck von Düsseldorf nach Paris bei Air France 25 Euro, nimmt fluege.de 35,10 Euro – ein Plus von stolzen 40 %. Stiftung Warentest fand zudem Aufschläge bei Steuern, Gebühren und der Sitzplatzbuchung.

Anbieter müssen nach europäischem Recht eine kostenlose, zumutbare und gängige Zahlungsmöglichkeit anbieten. Billigfluege.de, Airline-direct.de, Fluege.de und Flug24.de ignorieren das. Dort kostet der Flug von Berlin nach München rund ein Viertel mehr, falls Kunden nicht mit einer firmeneigenen Mastercard zahlen.

Opodo bietet seit einiger Zeit ein Abo-Modell an, das besonders günstige Flugpreise verspricht. Doch selbst mit „Prime“-Abo für 74,99 Euro jährlich kostet der Flug von Hamburg nach Oslo rund ein Drittel mehr als bei Ryanairair direkt. Noch teurer wird es ohne Abo. Der mit 12,49 Euro beworbene Ausgangspreis steigt mit Gepäck und Sitzplatz auf über 100 Euro − fast doppelt so viel wie bei der Airline direkt.
Der DMM-Tipp: Wenn Flüge buchen, dann direkt bei der Fluggesellschaft oder über ein (Geschäfts)Reisebüro. Quelle: Stiftung Warentest / DMM