Versicherer gewinnt (zunächst) gegen Hotelinvestor

Nach einem mehr als fünfjährigen intensiven Prozess und umfangreichen und umfassenden Befragungen von Zeugen und Parteivertretern hat das Landgericht Dortmund die Klagen von Hotelinvestor Anno August Jagdfeld gegen den Signal-Iduna-Konzern abgewiesen.

"Das Landgericht Dortmund hat alle Vorwürfe von Herrn Jagdfeld intensiv geprüft und festgestellt, dass sie allesamt vollkommen haltlos sind", sagt Edzard Bennmann, Pressesprecher der Signal Iduna. Und weiter: "Herr Jagdfeld wird von der Signal Iduna keinen Cent Schadenersatz bekommen." Mit seinem Urteil bestätigt das Landgericht am Donnerstag, 30. April 2020, dass niemand aus der Signal Iduna sich je negativ zu Herrn Jagdfeld geäußert hat.

Jagdfeld warf dem Versicherungskonzern eine gezielte Rufmordkampagne im Zusammenhang mit der Wiedereröffnung des Berliner Hotels Adlon vor und bezifferte den entstandenen Schaden auf etwa 1 Mrd. Euro. Anno August Jagdfeld hatte für den Wiederaufbau des Hotels Adlon einen Fonds aufgelegt, an dem sich die Dortmunder Versicherung mit 5 Mio. Euro beteiligte. Als es später zu Unstimmigkeiten kam, hatte sich eine Anlegerschutzgemeinschaft gegründet, deren Sprecher dem Investor fortan öffentlich schwere Vorwürfe machte. Nach Ansicht der Richter konnte jedoch kein Zeuge den Beweis dafür erbringen, dass die Signal-Iduna-Gruppe als treibende Kraft für die Aussagen des Sprechers der Schutzgemeinschaft verantwortlich war. Der Mann selbst ist inzwischen gestorben. Die Signal-Iduna-Gruppe hatte die Anschuldigungen von Anfang an zurückgewiesen.

Christian Plöger, Sprecher von Anno August Jagdfeld, kündigte laut tageskarte.io umgehend Berufung an und zeigte sich zuversichtlich, dass das Urteil in zweiter Instanz gekippt werde. Quelle: ots / DMM