Versorgungsengpässe dämpfen Pkw-Markt

In Deutschland wurden im März 241.330 Pkw neu zugelassen – 17 % weniger als im Vorjahresmonat. Nach dem ersten Quartal des Jahres 2022 stehen somit 626.000 Neufahrzeuge (-5 %) in den Büchern. Gegenüber 2019 beträgt der Rückgang in den ersten drei Monaten 29 %. Dämpfend wirkt sich weiter der Mangel an Vorprodukten in der Produktion aus.

Die Elektro-Neuzulassungen sanken im März um 6 % auf 61.800 Einheiten. Der Anteil von Elektro-Pkw an den gesamten Neuzulassungen betrug im vergangenen Monat somit 25,6 %. Dabei legten die Neuzulassungen von rein batterieelektrischen Pkw (BEV) um 15 % zu, die von Plug-In-Hybriden (PHEV) gingen um 23 % zurück. Im ersten Quartal wurden insgesamt 151.500 Elektro-Pkw zugelassen, 6 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insgesamt wurden 2022 bislang rund 280.000 Pkw mit alternativem Antrieb registriert. Dazu zählen neben Elektroautos, Hybride mit und ohne Stecker, Mild-Hybride, Gas-Pkw und Brennstoffzellenfahrzeuge. Somit wiesen 45 % aller Neuwagen in Deutschland einen alternativen Antrieb auf (Januar-März 2021: 38 %). Der Markt für Pkw mit reinem Dieselantrieb lief weiter schwach. Zwischen Januar und März wurden rund 126.000 Diesel-Pkw neu zugelassen, das sind 20 % weniger als im Vorjahresmonat. Der Diesel-Anteil ist damit auf knapp 20 % gesunken (Januar-März 2021: 24 %). 

Der Auftragseingang aus dem Inland ist im März gewachsen und lag um 6 % über dem Vorjahresmonat. Im ersten Quartal gingen 22 % mehr Aufträge ein. Der ausländische Auftragseingang entwickelte sich hingegen rückläufig: Die deutschen Hersteller verbuchten 20 % weniger Aufträge als im Vorjahr, seit Januar gingen 11 % weniger Aufträge von Kunden aus dem Ausland ein. 

Die Pkw-Produktion in Deutschland ist im abgelaufenen Monat kräftig zurückgegangen. Dies ist erstmals auch durch den von der Russischen Föderation initiierten Angriffskrieg in der Ukraine beeinflusst. Im März fertigten die deutschen Hersteller 267.600 Pkw (-29 %). Seit Jahresbeginn wurden 829.100 Pkw in Deutschland produziert, 12 % weniger als im Vorjahr. Mit 200.200 exportieren Neufahrzeugen lag der Export 35 % unterhalb des Vorjahresniveaus. Im Jahresverlauf bewegt sich der Export mit einem Minus von 15 % ebenfalls deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

Korrektur der Produktionsprognose für 2022. Angesichts der aktuellen Entwicklungen hat der VDA seine Produktionsprognose für das Jahr 2022 nach unten korrigiert. Statt +13 % wird bei der Inlandsfertigung derzeit nur noch von +7 % auf 3,3 Mio. Pkw ausgegangen. Bei der Auslandsproduktion ist eine Revidierung auf +2 % und 9,6 Mio. Einheiten erfolgt, vorher waren es +5 %. 

"Diese Anpassungen sind eine erste Reaktion auf den Krieg in der Ukraine und seine Folgen für die Lieferketten und die Weltkonjunktur. Die äußerst dynamischen Umstände, insbesondere die mögliche Ausweitung der Sanktionen gegenüber Russland und zusätzliche Unsicherheitsfaktoren, wie mögliche Produktionsausfälle in China in Folge der Null-Covid-Strategie, könnten weitere Anpassungen der Prognosen in den kommenden Monaten erforderlich machen" erklärt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Quelle: VDA / DMM