Viel Geld für oft miese Leistung

Geschäftsreisende, die unterwegs Gebühren zahlen, um online zu sein, kosten deutsche Firmen über 3,6 Mrd. Euro jährlich, so ein Ergebnis einer weltweiten Studie von Gabriel Research & Management Ltd. im Auftrag der Amba-Hotels. In der Studie wurde die Internetnutzung während Geschäftsreisen untersucht. Der deutsche Business-Reisende gibt demnach durchschnittlich 21,10 Euro für WLAN und Roaming-Gebühren pro Reise aus. Das ist fast doppelt so viel wie in den USA. Dort ist ein kostenloses WLAN weitflächiger verfügbar.

Langsame oder unzuverlässige Internetverbindungen machen effizientes Arbeiten unterwegs beinahe unmöglich. Foto: Amba Hotels

Freilich zocken auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten Airports und Hotels in Sachen WLAN (Wi-Fi in den USA) noch mächtig ab. Bis zu 26 US-Dollar je 24 Stunden. Aber auch in Deutschland gibt es noch Flughäfen und Hotels, die für viel Geld wenig Leistung betreffend die Konnektivität ihrer Gäste bieten. Das Schlimme: Trotz oft unverschämt hoher Gebühren müssen sich Geschäftsreisende mit oft langsamen oder unzuverlässigen Internetverbindungen herumschlagen, was effizientes Arbeiten unterwegs beinahe unmöglich macht. Selbiges erlebte DMM erst am Mittwoch in einem 5-Sterne-Hotel in Barcelona. Auch dort ging den ganzen Abend lang nichts (siehe "Hammer der Woche (2)".

Der Studie zufolge waren 2014 rund 39 % der amerikanischen Businesstraveller höchst unzufrieden mit der Konnektivität auf ihren Dienstreisen. Sie konnten nicht vernünftig arbeiten und der reinste Horror waren zerhackte Videokonferenzen bzw., dass sie gar nicht erst daran teilnehmen konnten, so mies war die Übertragungsqualität. Viele gaben auch an, dass sie infolge der miserablen Internetanbindung wichtige Deadlines ihrer Arbeit verpassten. 55 % fühlten sich als Folge der mäßigen bis gar nicht funktionierenden Internetverbindung auch in ihrer Worklifebalance gestört; denn sie konnten auch keinen Kontakt zu Familie oder Freunden aufnehmen. 

Im Fall der deutschen Geschäftsreisenden, zeigt die Studie auf, dass 76,3 % von ihnen aufgrund langsamer oder unzuverlässiger WLAN-Verbindungen wiederholt nicht arbeiten konnten. Deswegen haben z.B. 25,9 % einen Abgabetermin versäumt, 48 % kamen zu spät zu einer Video-Konferenz oder konnten gar nicht teilnehmen und 53,3 % mussten negative Auswirkungen auf ihr Privatleben in Kauf nehmen.  

Jeffrey Hayzlett, in USA bekannter Primetime-TV und Radio-Gast sowie Bestseller-Autor, wird in der Untersuchung zitiert: „Schnelles, kostenloses und zuverlässiges WLAN ist für moderne Geschäftsreisende unabdingbar. Viele Airlines und auch die Bahn investieren in WLAN an Bord bzw. bieten verschiedene Modelle an. Auch die internationalen Roaming-Gebühren fallen zurzeit drastisch. Daher ist es unentschuldbar, weiterhin an Wuchergebühren für WLAN-Verbindungen mit fragwürdiger Qualität festzuhalten „WLAN ist durchgängig eines der Schlüsselkriterien für die Wahl des Hotels. Tatsächlich gibt es Gäste, für die eine gute Internetverbindung wichtiger ist als guter Schlaf!“

Die Studie zeigt die WLAN-Gesamtkosten für Unternehmen weltweit und in den wichtigsten Reisemärkten: Deutschland: 3,6 Mrd. Euro jährlich (durchschnittlich 21,10 Euro pro Reise); Frankreich: 232 Mio. Euro jährlich (durchschnittlich 22,10 Euro pro Reise); Großbritannien: 491 Mio. Euro jährlich (durchschnittlich 21,60 Euro pro Reise); USA: 6,4 Mrd. Euro jährlich (durchschnittlich 13,30 Euro pro Reise). Die Studie wurde von Gabriel Research & Management Ltd in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und in den USA vom 19. – 25. Januar 2015 mit 750 Teilnehmern pro Land durchgeführt. Quelle: Amba Hotels / DMM