Als erster Pick-up eines deutschen Herstellers verkaufte sich der Amarok der Generation 1 in nur einem Jahrzehnt über 830.000 mal. Für die Generation 2 tat sich VW mit dem US-Hersteller Ford zusammen. Schließlich gilt der Pick-up als das amerikanischste aller Autos und gehört weltweit zu den meistverkauften Fahrzeugklassen. Der Amarok der Generation 2 macht da keine Ausnahme. Er ist genau genommen auch ein Amerikaner, entwickelt vom Kooperationspartner Ford und upgedatet von VW Nutzfahrzeuge mit VW-typischen Features.
VWN's Pick-up kann nach 2011 (für die Jahre 2012 und 2013), und 2017 (für die Jahre 2018 und 2019) zum dritten Mal die IPUA-Auszeichnung für sich reklamieren. Diesmal teilt sich der Amarok den ersten Platz mit seinem Kooperationspartner Ford und dessen Ranger-Modell für die Jahre 2024 und 2025. In einigen Märkten sind der Amarok bzw. einige seiner Modellvarianten bereits für 2023 ausverkauft. Gebaut wird der Wagen ausschließlich im Werk Silverton in Südafrika.
Kompromisslose Vielseitigkeit. Als Doppelkabiner bietet er Komfort auf Pkw-Niveau, eine Ausstattung auf Pkw-Niveau, eine hohe Zuladung, eine stabile, große Ladefläche, und er eignet sich gut als Zugfahrzeug: 3,5 t zieht er mal locker weg. Die zweite Generation des Amarok ist in vielen Belangen auf heutige Bedürfnisse eingestellt und technisch auf der Höhe der Zeit. Und er ist viel mehr als ein Lastesel; er ist buchstäblich so praktisch wie ein Schweizer Taschenmesser. So verbindet der Pick-up alle Vorteile eines SUV mit denen eines Pkw-Kombi, bietet dazu Geländegängigkeit eines Offroaders, enorme Ladekapazität und der 5,35 m lange Wagen fühlt sich in der City genau so wohl wie in Wald und Flur oder auch auf der Baustelle.
Wir bescheinigen dem Amarok eine weitgehend kompromisslose Vielseitigkeit. So lassen sich alle möglichen Waren und Gegenstände ohne Komfortverlust transportieren – die Ladefläche ist ja fester Bestandteil des Fahrzeugs - ,und wenn die Ladefläche schmutzig werden sollte, nimmt man den Wasserschlauch und schon ist die Ladefläche unter dem dreifach steuerbaren Rollo wieder blitzblank. Dennoch sind Pick-ups vom Schlage eines Amarok in Deutschland ein eher seltener Anblick und werden wohl Teil eines Nischenmarkts, zumindest in Europa, bleiben. VW Nutzfahrzeuge verkauft denn auch deutschlandweit nicht mehr als 3.000 bis 5.000 Einheiten im Jahr, um die 25.000 in ganz Europa.
Design. Von der Eleganz eines Amarok Aventura bis zur Robustheit des Amarok PanAmericana bietet das Exterieur Design akzentuierte Unterschiede für jede der fünf Ausstattungslinien. Die fallen auf durch unterschiedliche Kühlergrills, neu designte Stylingbars oder Sportsbar und Trittstufen. Letztere kamen uns en bisschen schmal vor. Wünsche offen.
An Bord sorgen je nach Ausstattung mehr als 25 Assistenzsysteme, Displays mit bis zu 12,3 Zoll Bildschirmdiagonale, eine praxisorientierte Mischung aus digitalen und analogen Bedienelementen und hochwertige Materialien für ein Premium-Gefühl. Dank bis zu 1,19 Tonnen Zuladung, bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast und einer noch besser durchdachten Cargobox meistert der neue Amarok im Job und in der Freizeit alle erdenklichen Aufgaben.
5 Modellreihen. Die Kunden in Europa können unter fünf Modellreihen mit vier Motor-/ Getriebe-Varianten als TDI-Diesel wählen: „Amarok“ (Basismodell), „Life“ und „Style“ sowie die Topversionen „PanAmericana“ (Offroad-Styling) und „Aventura“ (Exklusiv-Styling). Letzteren hatten wir in den Ausläufern des Harz zum Test. Konzipiert ist der neue Amarok in Europa als viertüriger Pick-up mit einer Doppelkabine. Mit 5.350 mm ist der Wagen knapp 10 cm länger als sein Vorgänger. 3.270 mm Radstand entsprechen einem Plus von 173 mm. Das sorgt für mehr Raum in der Doppelkabine. Dank des größeren Abstands zwischen den Sitzreihen finden fünf Erwachsene in der Doppelkabine deutlich mehr Platz. Vom 6-Wege Sitz für den Fahrer (4-Wege für Beifahrer) im Amarok Basismodell bis hin zu elektrischen 10-Wege Sitzen im Amarok PanAmericana und Amarok Aventura nimmt man stets komfortabel Platz. Auch groß gewachsene Personen finden so vorne wie hinten genügen Raum. Der Sitzkomfort entspricht den Richtlinie der AGR, heißt, auch auf langen Strecken sorgt er für guten Seitenhalt, und weitgehende Ermüdungsfreiheit.
Technik. Das Digital Cockpit und das optionale, 30,5 cm (12 Zoll) große Touch-Farbdisplay des Infotainment-Systems bieten Informationen und Multimedia-Inhalte übersichtlich dar. Sie lassen sich schnell an die persönlichen Vorlieben anpassen und zeigen alle wichtigen Informationen und Funktionen – von der Steuerung der Klimaanlage über die Navigation bis hin zu sprachgesteuerten Befehlen, gestochen scharf an.
Bei Dunkelheit sorgen die optionalen LED-Matrixscheinwerfer (Serie bei den Top-Modellen) für beste Sicht. Die „IQ.Light“ LED-Matrix-Scheinwerfer bieten ein dynamisch abblendbares Fernlicht, statisches Abbiegelicht und eine Erhöhung des Komforts durch Verbesserung der nahseitigen Beleuchtung beim Rückwärtsfahren.
Seine Technik und die neue Ausstattung mit einer Vielzahl an Assistenzsystemen und 360° Kamerabildern machen auch das Offroad-Fahren nochmals deutlich einfacher. So verfügt der Pick-up nun über eine Wattiefe von 80 cm. Die hohen Böschungswinkel und die höhere Bodenfreiheit sorgen für mehr Geländegängigkeit und Offroad-Qualitäten. Auch kürzere Überhänge und nicht zuletzt die kraftvollen Aggregate-/Getriebe-Kombinationen tragen dazu bei, auch schwieriges Terrain zu meistern.
Antriebe. Es sind 2,0l-Turbodiesel mit 125 und 151 kW Leistung genauso erhältlich wie ein 3,0l-Sechszylinder-Diesel mit 177 kW. Je nach Modellreihe stehen für den neuen Amarok Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Zehngang-Automatik zur Wahl. Die TDI-Reihen- und V-Motoren liefern zwischen 405 bis 600 Newtonmeter Drehmoment. Alle Modelle kommen mit 4MOTION-Allrad in Serie, entweder als zuschaltbarer (2H, 4H, 4L) oder als erweiterter zuschaltbarer Allrad (4A, 2H, 4H, 4L). Diese Topversionen bieten via Lamellenkupplung eine variable und damit automatische Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Der Amarok verfügt somit über genügend Kraft, um große Lasten zu ziehen oder selbst im herausfordernden Gelände eines Forsts oder einer Baustelle vorwärtszukommen.
Die bis zu sechs zuschaltbaren Fahrmodi helfen in nahezu allen erdenklichen Situationen, das Fahrzeug souverän zu steuern. Wir kamen mit dem Amarock buchstäblich über Stock und Stein auf mehr oder weniger herausforderndem Terrain ganz gut zurecht. Freilich muss man schon ganz genau wissen, mit welchen Fahrmodi und Antriebshilfen man im Gelände zurecht kommen will. Ob der Kunde so genau weiß, wann er wie und wo und warum welche Helfer zu- oder abschalten muss, das fragen wir uns wirklich. Denn da ist Expertenwissen gefragt. So stehen modellabhängig neben den bekannten Fahrmodi „Normal“ und „Eco“ auch „Rutschig“ für befestigte Straßen, die von Eis oder Schnee bedeckt sind, sowie „Sand“ für Sand oder tiefen Schnee zur Verfügung. „Schlamm/Spurrillen” unterstützt auf schlammigen oder von Spurrillen durchzogenen Terrains und „Ladung/Anhänger“ hilft bei allem, was gezogen werden muss.
Zielgruppen. Die Klientel ist sehr divers: Vom Jägersmann oder der Jägersfrau über Landwirte, vom Bauingenieur über den Architekten, aber auch für den einen oder anderen Lifestyle-Liebhaber ist dieses Fahrzeug durchaus die Wahl wert. Also ein Geschäftswagen der besonderen Art. Was wir uns wünschen würden: Einen Amarok mit elektrischem Antrieb. Dieselantriebe sind nämlich nicht mehr en vogue.
Die Preise. Der neue Amarok startet in Deutschland zu Nettopreisen von 39.598,00 Euro (47.121,62 Euro inkl. MwSt.) in der Basisversion. Weitere aktuelle Netto-Preise (ohne Optionen: Amarok Life € 44.368; Amarok Style: € 51.233; Amarol PanAmericana € 57.991; Amarok Aventura € 58.961. Der Alltagsbegleiter ist von Haus aus u.a. bereits ausgestattet mit LED-Scheinwerfern, Multifunktionslenkrad, Verkehrszeichenerkennung, 10-Zoll-Infotainment, Einparkhilfe im Heckbereich mit Rangierbremsfunktion und Rückfahrkamera. Quelle: DMM / VWN