Virgin Atlantic insolvent

"Virgin Atlantic files for bankruptcy as airline woes mount" meldet CBS in den USA. Richard Branson, britischer Multimilliardär, hat nach seiner australischen Fluggesellschaft Virgin Australia (fliegt derzeit unter Gläubigerschutz) nun auch dicke Probleme mit seiner britischen Virgin Atlantic. In den USA meldete das Unternehmen, an dem Delta Air Lines zu 49 % beteiligt ist, am Dienstag, 04. August 2020, Insolvenz an.

Virgin Atlantic, gegründet vom britischen Unternehmer Richard Branson, bietet Verbindungen von UK nach USA und in andere Teile der Welt an. Beschäftigt sind 8.500 Personen. Zuletzt verfügte der Carrier über Barmittel von 650 Mio. USD und über langfristige Verbindlichkeiten von 850 Mio. USD. Schon 2018 hatte die Airline etwa 75 Mio. USD Verlust hereingeflogen. Im Juli erst hatte sich Virgin Atlantic mit seinen Gläubigern, Anteilseignern und Investoren auf eine Refinanzierungshilfe über 1,6 Mrd. USD verständigt, umgerechnet knapp über 2 Mrd. Euro. Vorher war Branson bei der Regierung in London abgeblitzt, von der er eine Milliardenspritze erhofft hatte.

Nun das Insolvenzverfahren, wobei der Carrier ein Schutzschirmverfahren nach US-Recht anstrebt, das ihn vor den Forderungen der Gläubiger bewahren soll. Während dieser Zeit versucht Branson frisches Kapital aufzutun, um dann mit geschrumpfter Größe und weniger Personal neu durchzustarten.

Virgin Atlantic hatte ihre Maschinen im April am Boden stehen lassen und startete wieder im Juli. Derzeit sind Flüge von Newark nach London erst wieder ab Ende September zu haben, wobei fast alle über Delta abgewickelt werden.

In Down Under sieht die Lage der Virgin Australia noch etwas trostloser aus: Dort schuldet die Fluglinie ihren Gläubigern etwa 6,8 Mrd. USD. Quelle: CBS / DMM